Artgerechtes Kaninchenfutter

– Kaninchenfutter nach dem Vorbild des Wildkaninchens –

Neben viel Liebe, die unsere Kaninchen von uns erwarten können, ist einer der wichtigsten Faktoren für die artgerechte Haltung ein gesundes und ausgewogenes Kaninchenfutter. Dieses hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit und Vitalität der Tiere.

Artgereichtes Kaninchenfutter - Ideale Bestandteile

Wichtige Fakten zum Kaninchenfutter

  • Die Hälfte der täglichen Futterration sollte aus frischer Rohfaser (Blätter, Salate, Gräser) bestehen
  • Ein Viertel der täglichen Ration sollte aus Gemüse bestehen (Möhren, Sellerie)
  • Ein weiteres Viertel des Kaninchenfutters kann in Form von Obst (Äpfel, Birnen) verabreicht werden
  • Heu und getrocknete Kräuter eignen sich hervorragend als Trockenfutter
  • Auf Trockenfutter, welches über Getreideanteile oder Zucker verfügt, sollten Sie bei der Kaninchenfütterung generell verzichten

Unser Tipp

Pro Kilogramm Körpergewicht sollte ein Kaninchen täglich etwa 100 Gramm Futter erhalten.
Beispiel:Ein Kaninchen mit einem Gewicht von 2 Kilogramm benötigt täglich 200 Gramm Kaninchenfutter.

Ein typischer Futtertag – Was kann man dem Kaninchen anbieten?

Der tägliche Speiseplan eines Kaninchens sollte zur Hälfte aus rohfaserreichen Produkten in Form von Frischfutter bestehen.

Zu den schmackhaftesten Sorten gehören:

  • Gräser
  • Kräuter
  • Löwenzahn
  • Feldsalat
  • Rucola
  • Möhrenblätter
  • Radieschenblätter
  • Kohlrabiblätter
  • Blumenkohlblätter
  • Bambusblätter

Karottengrün als rohfaserreiches Kaninchenfutter

Unser Tipp

Füttern Sie Salate im Winter seltener, da häufig eine zu hohe Nitratbelastung vorliegt, die sich negativ auf die Gesundheit des Kaninchens auswirken kann.

Ebenfalls wichtig für die Kaninchenfütterung ist Gemüse, welches auf den täglichen Speiseplan gehört.

Kaninchen lieben:

  • Möhren
  • Fenchel
  • Pastinaken
  • Kohlrabi (in sehr kleinen Mengen)
  • Sellerie
  • Chicorée
  • Petersilienwurzeln

Durch den Vorratskauf größerer Mengen kann man Geld sparen und hat stets gesundes und artgerechtes Kaninchenfutter verfügbar. Im Folgenden einige Beispiele.

Unsere Empfehlungen:

Gemüse als Kaninchenfutter

Unser Tipp

Ehe Sie Ihrem Hauskaninchen das Frischfutter auftischen, sollten Sie dieses sorgsam abwaschen, um eventuelle Verunreinigungen zu entfernen. Diese können andernfalls zu unangenehmen Durchfallerkrankungen führen.

Und wie sieht es mit Obst aus?

Viele Nager lieben Obst, sodass Sie dieses gern fressen. Da es auch reich an Vitaminen ist kann es gerne als Kaninchenfutter eingesetzt werden. Hierbei gilt jedoch eine wichtige Regel: maximal ein Viertel der täglichen Futterration darf aufgrund des hohen Fruchtzuckergehaltes aus Obst bestehen.

Hasen lieben beispielsweise:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Pflaumen
  • Trauben
  • Erdbeeren
  • Heidelbeeren

Achtung


Die rohfaserreiche Ernährung ist auch für die Zahngesundheit des Kaninchens enorm wichtig, denn Kaninchenzähne wachsen immer weiter. Werden sie nicht regelmäßig abgetragen, kann dies dem Kaninchen früher oder später Schmerzen bereiten.

Unsere Kaufempfehlungen zum Kaninchenfutter

Folgende Empfehlungen können wir geben, wenn man Kaninchenfutter bestellen möchte. Teilweise lassen sich dadurch größere Mengen erwerben und dadurch Geld sparen. Beispielsweise beim Kauf ganzer Heuballen oder Futter in größeren Vorratspacks.

Unsere Empfehlungen:

Welches Kaninchenfutter darf der Hase nicht fressen?

Viele Kaninchenbesitzer leben im Glauben, hartes Brot sei besonders gutes Kaninchenfutter, da die Zahne dadurch abgenutzt werden. Hierbei handelt es sich allerdings um einen Irrtum, denn die Hasen sind nicht in der Lage, das Brot zu verdauen. Dieses sollten Sie daher nicht füttern.

Des Weiteren sollten Sie die folgenden Futtermittel vermeiden:

  • Zwiebelgewächse aller Art, wie zum Beispiel Zwiebeln, Porree oder Schnittlauch. Diese führen zu unangenehmen Blähungen und sind zum Teil sogar giftig für das Kaninchen.
  • Verschiedene Kohlarten, wie beispielsweise Rot- und Weißkohl. Man liest häufig das Kohl nicht als Kaninchenfutter gegeben werden darf, da dieser zu Blähungen und Durchfall führt. Dies ist so nicht ganz richtig. Hat das Kaninchen viel Auslauf, bekommt kein Fertigfutter und wurde langsam an Kohl gewöhnt ist dieser eine ideale Ergänzung im Winter. Auf was man genau achten soll und wie man das Kaninchen an Kohl gewöhnt findet man im Bereich Kaninchen und Kohl.
  • Kartoffeln: Viele Bestandteile der Kartoffel sind schwer verdaulich oder sogar giftig.
  • Hülsenfrüchte, wie beispielsweise Linsen oder Bohnen. Auch diese Lebensmittel können zu Durchfall oder Blähungen führen

Wie wichtig ist Trockenfutter?

Trockenfutter aus dem Handel, welches Getreide jeglicher Art beinhaltet, gehört nicht auf den Speiseplan für Kaninchen. Wie oben erwähnt, ist der Verdauungstrakt nicht für diese Form von Nährstoffen ausgelegt, sodass das Getreide nicht verarbeitet werden kann.

Gleiches gilt im Übrigen für die oft angepriesenen Leckerlis in Form von Drops und dergleichen. Diese enthalten mitunter so große Mengen Zucker, dass dies ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen kann.

Kein Trockenfutter für Kaninchen

Das einzig sinnvolle und artgerechte Trockenfutter für Kaninchen ist getrocknete Rohfaser und getrocknetes Obst und Gemüse:

Sie können solches Kaninchenfutter selbst herstellen, indem Sie in den Sommermonaten einen entsprechenden Vorrat ernten und diesen schonend trocknen.

Trockenfutter aus dem Handel

Sollten Sie nicht die Möglichkeit der eigenen Herstellung haben, können Sie sich auch im Handel nach geeignetem Trockenfutter umsehen.

Welches Trockenfutter darf das Kaninchen fressen?:

  • Das Trockenfutter darf kein Getreide enthalten
  • Das Trockenfutter darf keinen zugesetzten Zucker oder andere Süßungsmittel, die nicht in der Natur vorkommen, enthalten
  • Es sollte ausschließlich aus Rohfaser (z.B. Heu, Löwenzahn) bestehen
  • Eventuell können Gemüse und sehr geringe Mengen an Obst zugesetzt sein
  • Alle Futtersorten, auf deren Verpackungshinweisen verschiedene, Ihnen unbekannte Zusätze zu finden sind, benötigt der Hase ebenfalls nicht

Auch Wasser ist wichtig

Ein Kaninchen muss stets Zugriff auf frisches Wasser haben. Wechseln Sie dieses mindestens einmal, besser sogar zweimal täglich, damit sich in der Tränke keine Bakterien und Keime verbreiten können.

Diese Utensilien benötigen Sie, um „den Tisch zu decken“

Ein Kaninchen benötigt im Grunde nicht viel zu seinem Glück. In der Natur findet es Rohfaser und Gemüse ja auch nicht auf dem Teller vor. Dennoch empfinden es viele Kaninchenbesitzer als schöner – und vor allem als sauberer – wenn im Stall eine Heuraufe vorhanden ist. Dort können Sie sowohl Heu als auch Gras und anderes Rohfutter hineingeben. Ein Futternapf eignet sich für das Servieren des Obstes und Gemüses.

Unser Tipp


Die Schüssel sollte möglichst schwer sein, damit das Kaninchen sie nicht ausversehen umwerfen kann. Es gibt auch Modelle, die am Stallboden oder an der Wand befestigt werden können.

Ein weiteres Must-have in jedem Kaninchenstall ist die Wassertränke. Derartige Produkte werden im Handel in verschiedenen Ausführungen angeboten, sodass Sie individuell nach Ihrem Bedarf nach einem geeigneten Produkt suchen können.

Fazit zum Kaninchenfutter

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es nicht viel braucht, um ein Kaninchen glücklich zu machen. Achten Sie auf die optimale Verteilung von Rohfaser, Gemüse und Obst und verzichten Sie auf alles, was dem Tier in der freien Wildbahn ebenfalls nicht zur Verfügung stehen würde. Oder haben Sie schon einmal erlebt, dass ein Waldhase im Supermarkt nach einer Packung Trocken-Getreidefutter sucht?