Trockenfutter aus dem Handel
Trockenfutter aus dem Handel erweist sich für viele Kaninchenbesitzer als einfache Methode, die mit wenig Arbeit verbunden ist. Allerdings sollten Sie beim Kauf von Kaninchenfutter auf dessen Bestandteile achten, denn diese können mitunter gesundheitsbedenklich sein. Wir erklären Ihnen nachfolgend, mit welchen Inhaltsstoffen Sie rechnen müssen und welche Bestandteile wirklich wichtig sind. Ebenso erfahren Sie, welche Zusätze keinesfalls enthalten sein sollten.
Unsere Trockenfutter-Empfehlungen
An dieser Stelle möchten wir Strukturfutter aus Blüten, Gemüse und Kräutern empfehlen und von gepressten Kaninchenpellets Abstand nehmen. In Kaninchenpellets sind eigentlich immer Bindemittel, Zusatzstoffe und minderwertige Zutaten enthalten. In Strukturfutter, wie den empfohlenden Produkten sind die Zutaten noch sichtbar und in der Regel unbehandelt.
Die Bestandteile des Trockenfutters
Welche Bestandteile enthalten sind, entnehmen Sie den Hinweisen auf der Verpackung. Dort finden Sie unter anderem die Angaben „Getreide“ oder „Gemüse“.
Achtung
Es gibt Futtermittelhersteller, die keinerlei Angaben zu den Inhaltsstoffen tätigen oder diese äußerst dürftig auflisten, sodass es hinterher mehr Fragen gibt als vorher. Lassen Sie die Finger unbedingt von diesen Futtersorten und verwenden Sie nur solche, bei denen Sie die Zusammensetzung nachvollziehen können. Nur bei diesen können Sie schließlich sicherstellen, dass Sie Ihrem Kaninchen gesundes Futter anbieten.
Die Hauptbestandteile des Kaninchen-Trockenfutters
Es klingt wie blanker Hohn, doch gerade die sogenannten Füllstoffe gelten als der Hauptbestandteil einiger Trockenfuttermischungen. Wie der Begriff schon vermuten lässt, füllen Sie die Verpackung gut, bieten jedoch keinerlei ernährungstechnischen Wert für das Kaninchen. Ebenfalls ist fraglich, ob die Füllstoffe, die lediglich verwendet werden, weil sie eine günstige Herstellung ermöglichen, überhaupt sättigen.
Der hohe Anteil an nicht benötigten – und oft nicht verwertbaren – Füllstoffen trägt dazu bei, dass das Kaninchen die wirklich wichtigen Futtersorten, wie Kräuter und Raufaser, nicht in ausreichender Menge erhält. Ebenso leidet der Nährstoffhaushalt darunter, denn dieser kann aufgrund des hohen Anteils der sinnlosen Füllung kaum bedarfsgerecht gedeckt werden.
Weitere Bestandteile im Trockenfutter
„Gemüse“, „Früchte“ und „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ sind ebenfalls auf den meisten Futterverpackungen vermerkt und klingen zunächst nicht bedenklich. Überprüft man, was sich dahinter verbirgt, stockt einem der Atem. So sind pflanzliche Nebenerzeugnisse häufig nichts anderes als Industrieabfälle und das Obst und Gemüse ist in der Regel nicht frisch, sondern bis zur Nährwertarmut verarbeitet. Auch die Angabe „Getreide“ lässt nicht wirklich durchblicken, um welche Art Getreide es sich handelt. Davon abgesehen, benötigen Hasen ohnehin kein Getreide.
Wichtig
Einer der für die Futtermittelindustrie wichtigsten Bestandteile ist Zucker. Wie beim Menschen, kann ein übermäßiger Verzehr jedoch fatale Folgen haben, denn Hasen benötigen keine Zuckerzufuhr und können ihn in der Regel nicht verwerten. Dies wiederum führt nicht selten zu Übergewicht. Auch andere Süßungsmittel, wie beispielsweise Glucose, gehören nicht in Kaninchenfutter.
Zusatzstoffe in rauen Mengen
Ebenfalls fatal ist die hohe Anzahl an Zusatzstoffen, die teilweise dem Trockenfutter beigemischt wird. Das Problem: hierüber müssen auf der Verpackung keinerlei Angaben gemacht werden, sodass Verbraucher gar nicht wissen, dass beispielsweise Emulgatoren oder Säureregulatoren enthalten sind.
Vielleicht stellen Sie sich die Frage, weshalb diese und andere Zusatzstoffe überhaupt notwendig sind. Hierfür gibt es eine simple Antwort. Bei der Herstellung wird das Futter in der Regel sehr klein vermahlen und verliert hierdurch wichtige Vitamine und Nährstoffe. Um aus den gemahlenen Bestandteilen Pellets herzustellen, müssen dem Futter zum einen Bindestoffe und zum anderen künstliche Vitamine zugeführt werden. Auch Mineralstoffe, die von Natur aus ohnehin in einer für Kaninchen hohen Menge enthalten sind, werden zusätzlich beigemischt. Eine ausgewogene Ernährung ist mit den meisten Trockenfuttersorten somit schlichtweg nicht möglich.
Was bewirken Zusatzstoffe?
Die Zusatzstoffe führen häufig zu Verdauungsproblemen oder Harnwegserkrankungen. Das Absurde: Um diese Probleme zu regulieren, werden wiederum andere Zusatzstoffe beigemischt. So kommen beispielsweise Probiotika zum Einsatz, die den Darm anregen sollen. Wäre dieser nicht durch die vorherige Beimischung unterschiedlicher, für die Hasenfütterung sinnloser Bestandteile zerstört wurden, müsste er nicht angeregt werden.
Übrigens werden dem Trockenfutter auch Farbstoffe beigefügt, um das Futter ansehnlicher zu machen und ebenso kommen zahlreiche Geschmacksverstärker zum Einsatz. Letztere bergen ein erhebliche Suchtpotential, sodass es sein kann, dass ein Kaninchen, welches sich einmal an industriell hergestellte Futtermittel gewöhnt hat, nur schwer natürliche Futtermittel wie Gras oder Kräuter sowie frisches Obst und Gemüse annimmt.
Unser Tipp
Am besten versorgen Sie Ihr Kaninchen, indem Sie auf frisches Obst und Gemüse sowie frische Raufaser in Form von Heu oder Gras und Kräuter zurückgreifen.
Wie wichtig ist die Struktur des Futters?
Wenn Sie sich für den Kauf von Trockenfutter entscheiden, sollte dieses zumindest eine für die Ernährung des Kaninchens optimale Struktur aufweisen. Das Futter muss den Zahnabrieb fördern und sollte zudem nicht zu Zahn- und Kieferkrankheiten führen. Achten Sie deshalb darauf, dass die Futtermittel nicht zu stark zerkleinert wurden.
Übrigens: Falls Ihnen eine Packung strukturiertes Trockenfutter in die Hände fällt, schauen Sie auch bei diesem auf die Inhaltsstoffe. Leider bestehen diese Futtersorten häufig zu mindestens der Hälfte aus für das Kaninchen schwer zu verdauenden Getreidesorten und enthalten künstliche Vitamine und andere unsinnige Zusatzstoffe. Ebenso enthalten diese Futtersorten vergleichsweise wenige Kräuter, sodass sie geschmacklich kein wirkliches Wunder darstellen.
Sollte ich überhaupt Trockenfutter verwenden?
Wer nicht die Möglichkeit hat, täglich an frisches Futter zu gelangen, weil beispielsweise kein eigener Garten vorhanden ist, der jede Menge Gras und Kräuter bietet, kann das Trockenfutter als Zusatzfutter verwenden. Allerdings empfiehlt sich dieses keinesfalls für die tägliche Fütterung und sollte lediglich gering dosiert werden. Achten Sie darauf, dass es sich um ein hochwertiges Futter handelt, welches über keinerlei bedenkliche Inhaltsstoffe verfügt und verwenden Sie nur die Futtersorten, bei denen Sie die Bestandteile nachvollziehen können. Bevorzugen Sie zudem Strukturfutter, welches die Zahngesundheit des Kaninchens optimal fördert.