Kaninchenrassen Übersicht
Kaninchenrassen
Befasst man sich ein wenig mit den unterschiedlichen Kaninchenrassen, wird man von der großen Mannigfaltigkeit der Rassen beinahe erschlagen. Je nach Anspruch ist für jeden Kaninchenhalter der passende Rassevertreter dennoch recht schnell gefunden, wenn man seine Wünsche an den künftigen Mitbewohner in die Rasseauswahl einfließen lässt.
Die Vielfalt der Kaninchenrassen reicht dabei von echten Wirtschaftstieren, die große Mengen an Futter verputzen und entsprechend leicht zu mästen sind, dafür aber, ob ihrer Größe, auch einen enormen Platzbedarf fordern. Bis hin zu den Zwergkaninchen, die auch in der kleinsten Wohnungen ihren Platz als finden.
Bei der Auswahl der richtigen Kaninchenrasse sollten aber nicht nur optische Ansprüche erfüllt werden, sondern auch die Wünsche und Bedürfnisse des Kaninchens selbst berücksichtigt werden. Ob große oder mittlere Kaninchenrasse, Klein- oder Zwergrasse, entscheidend für die Wahl ist nicht zuletzt das vorhandene Platzangebot.
Bei all den Kaninchenrassen sollte man jedoch eines immer im Hinterkopf behalten: Die enge verwandtschaftliche Beziehung der Kaninchenrassen untereinander, denn eines haben sie alle gemeinsam – sie stammen allesamt vom europäischen Wildkaninchen ab.
Klasse: | Säugetiere |
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Unterklasse: | Höhere Säugetiere |
Überordnung: | Euarchontoglires |
Ordnung: | Hasenartige |
Familie: | Hasen |
Unterfamilie: | Leporinae |
Gattung: | Eigentliche Kaninchen |
Art: | Europäisches Wildkaninchen |
Hauskaninchen | |
diverse Rassen und Farbschläge |
Bauanleitung fürs Kaninchen
Sich bei etwa 200 verschiedenen Kaninchenrassen mit ihren diversen Farbschlägen zurechtzufinden, ist eine kleine Kunst. Damit das besser gelingt, haben sich die Kaninchenzüchter in Vereinen organisiert. Der größte ist der Zentralverband der Deutschen Rasse-Kaninchen, kurz ZDRK. Er legt zudem den Standard für die einzelnen Kaninchenrassen fest, salopp gesagt gibt der ZDRK den Züchtern also eine Bauanleitung für das ideale Kaninchen einer bestimmten Rasse.
So sind Kaninchen einer Rasse anhand ihrer Merkmale immer gleich und lassen sich, zum Beispiel auf Ausstellungen mit anderen Vertretern der gleichen Rasse vergleichen.
Nur über 80 der Kaninchenrassen mit mehr als 370 Farbvariationen sind hier anerkannt. Als Kaninchenrasse anerkannt und entsprechend vom ZDRK aufgenommen werden demnach nur Exemplare, die eine Homogenität aufweisen und außerdem eine zufriedenstellende Verbreitung erlangt haben.
Genauso wie neue Rassen oder Farbschläge anerkannt werden, kann aber auch eine bereits vergebene Anerkennung wieder entzogen werden. Auslöser hierfür ist zum Beispiel eine zu geringe Verbreitung der Kaninchenrasse oder des Farbschlags.
Neben dem großen Verband gibt es zudem noch kleinere Verbände die sich zwar ebenfalls nach dem Rassestandard richten, bei denen aber ebenso die eine oder andere Kaninchenrasse anerkannt ist, die im großen Verband gar nicht zugelassen ist. Außerdem sind Vereine präsent, die sich lediglich mit der Erhaltungszucht nur einzelner Kaninchenrassen befassen.
Abteilungen der Kaninchenrassen
Sieben Abteilungen bringen Ordnung in den Wirrwarr der zahlreichen Kaninchenrassen. Jeder Abteilung sind analog zum Standard des ZDRK die zugehörigen Kaninchenrassen zugeordnet.
So gehören zur Abteilung I alle Großen Rassen, etwa die Deutschen Riesen oder der Deutsche Widder.
Abteilung II bilden die mittelgroßen Rassen mit Vertretern wie Englische Widder oder Großchinchilla.
In der Abteilung III sind die kleinen Rassen aufgeführt, hierzu zählen zum Beispiel das Marderkaninchen, Russen, Luxkaninchen oder Kleinschecken.
Abteilung IV ist die letzte, die sich an der Größe der Kaninchen orientiert, zu ihr gehören die Zwergrassen.
In den Abteilungen V bis VI wird nach Haarstruktur und Haarlänge selektiert.
Daneben gibt es aber auch Kaninchen, die vom Verband nicht anerkannt werden, die so genannten nicht zugelassenen Rassen. Das heißt allerdings nicht, dass sie „verboten“ oder gar weniger beliebt sind.
Nicht zugelassene Rasse-Kaninchen
Im Gegensatz zu Kaninchenrassen, die vom ZDRK zugelassen, bzw. anerkannt sind, gibt es vor allem bei den kuscheligen Weggefährten aus Zoohandel oder Hobbyzucht häufig Langohren, die mit einem Zuchtverein nichts am Hut haben und dennoch sehr beliebt und bekannt sind. Zu den bekanntesten gehören wohl Löwenkopf und Teddykaninchen, sowie deren Mischlinge. Putzige Mümmelmänner mit kurios wuscheliger Mähne und einem kecken Gesichtsausdruck, die besonders bei Kindern gut ankommen. Ihnen fehlt allerdings die für ein Rassekaninchen eines Zuchtverbandes vorgeschriebene „Bauanleitung“. Für nicht zugelassene Rassen existieren keine Rassestandards und damit keine verbindlichen Rassemerkmale, die alle Kaninchen dieser Rasse aufweisen müssen, wenn mit ihnen verbandsorientiert gezüchtet werden soll.
Ein Umstand, der viele Hobbyhalter nicht weiter stört, wollen sie doch ihren Spaß mit dem hoppelnden Mitbewohner haben und nicht zum verbandsorganisierten Kaninchenzüchter mutieren. Nachwuchs kann man aus diesen nicht zugelassenen Kaninchenrassen dennoch ziehen und so mancher Hobbyzüchter legt viel Energie an den Tag, um seiner Liebhaberei einen gewissen (selbstauferlegten) Rassestandard zu verleihen.
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