Winterfutter für Kaninchen

Während eine ausgewogene Kaninchenernährung im Sommer aus saftigem Grün sowie Obst und Gemüse besteht, gestaltet sich das Winterfutter oft schwierig. Der Grund liegt auf der Hand: es stehen deutlich weniger infrage kommende Futtermittel zur Verfügung. Damit Ihr Kaninchen im Winter gut versorgt ist, möchten wir Ihnen nachfolgend einige wichtige Tipps geben.

Bestandteile des Winterfutters

Auch im Winter gilt: Raufutter ist der Hauptbestandteil der Fütterung und sollte deshalb täglich zur Verfügung stehen. Da frisches Gras und saftige Kräuter während der kalten Jahreszeit nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, servieren Sie Ihrem Kaninchen am besten ein qualitativ hochwertiges Heu, welches gern auch aus dem eigenen Garten stammen darf. Ein weiterer Bestandteil der Winterfütterung sollte dennoch aus Grünzeug, wie beispielsweise Kohl bestehen.

Folgender Kohl ist ein sehr gutes Winterfutter

  • Blumenkohl
  • Spitzkohl
  • Wirsing
  • Blätter vom Kohlrabi

Gemeinsam mit dem Heu sollten diese etwa die Hälfte des täglichen Winterfutters ausmachen.

Kohl als Grünfutter im Winter

Unbedingt beachten


Gewöhnen Sie das Kaninchen langsam an den Kohl, da dieser Blähungen verursachen kann. Füttern Sie zunächst nur kleine Mengen und steigern Sie diese im Laufe der Zeit. Eine Anleitung zur Gewöhnung an Kohl findet man hier.

Trockenfutter, welches Sie beispielsweise im Handel in verschiedenen Varianten kaufen können, benötigen Sie auch bei der Winterfütterung nicht unbedingt. Zur Ergänzung und Abwechslung eignet sich Trockenfutter ohne Zusatzstoffe sehr gut, es sollte jedoch sehr sparsam gefüttert werden und keinen bedeutenden Teil des Winterfutters ausmachen.

Unser Tipp


Für ein besonderes Geschmackserlebnis dürfen Sie täglich eine kleine Menge an getrockneten Kräutern zusätzlich reichen. Diese duften herrlich und runden den Geschmack ab.

Obst und Gemüse im Winter

Gemüse, wie beispielsweise Möhren oder Fenchel, dürfen täglich auf dem Speiseplan stehen und auch Obst können Sie dem Kaninchen anbieten. Sie können dieses kleinschneiden und roh in den Stall geben oder in Form von Leckerlis reichen. Wie wäre es beispielsweise mit getrockneten Apfelringen, die für die meisten Hasen ein wahrer Gaumenschmaus sind?

Getrocknete Äpfel und Birnen als Snack im Winter

Unser Tipp


Obst sollten Sie aufgrund des hohen Zuckergehaltes sparsam einsetzen. Eine kleine Hand voll täglich reicht vollkommen aus.

Zusatzfutter bei Freilaufhaltung

Wenn Sie Ihre Kaninchen auch während der Wintermonate im freien halten, steigt der Energiebedarf entsprechend. Durch die Kälte wird die Nahrung schneller verwertet, sodass der allgemeine Futterbedarf ein wenig ansteigt, damit sich der Hase „ein dickes Fell“ anfressen kann. Um den hohen Energiebedarf zu decken, empfiehlt sich für die Haltung von Freilaufkaninchen im Winter eine zusätzliche Fütterung mit sogenannten Ölsaaten.

Folgende Ölsaaten eignen sich als Ergänzung im Winter:

  • Sonnenblumenkerne
  • Leinsamen
  • Kürbiskerne

Leckerlis für den Winter

Zwar grünen die meisten einheimischen Pflanzen im Winter nicht. Dennoch können Sie Ihrem Kaninchen ein wahres Geschmackserlebnis bieten. Wenn die Bäume – wie beispielsweise die Birke – ihre Blätter verloren haben, können Sie die Äste in Wasser stellen. Nach einiger Zeit bilden sich Knospen, die den Hasen sehr gut schmecken.

Ebenso eignen sich diverse Essensreste, wie beispielsweise Kartoffel- oder Karottenschalen und Salatblätter, als Leckerlis für den Winter. Auch getrocknete Blüten aus dem Sommer eignen sich als Abwechslung im Winter hervorragend.

Wasser im Winter

Aufgrund der vergleichsweise hohen Menge an Heu und getrockneten Kräutern, die die Kaninchen im Winter fressen, steigt der Flüssigkeitsbedarf entsprechend an. Dies bedeutet, dass die Tiere rund um die Uhr mit frischem Wasser versorgt sein müssen.

Achtung


Wenn Sie Freilaufkaninchen haben, achten Sie stets darauf, dass das Wasser in der Tränke nicht einfriert.

Für den Winter gibt es spezielle Tränken, die das Wasser immer eisfrei Halten. Nur so schafft man es zuverlässig den Kaninchen stets trinkbares Wasser zur Verfügung zu stellen.

Winterfutter selbst herstellen

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, das Winterfutter selbst herzustellen. Wer einen eigenen Garten hat, kann sogar das Heu selbst produzieren und entsprechend geschützt einlagern, damit es im Winter noch schmackhaft ist. Wichtig ist eine trockene Lagerung, um Schimmelpilzbefall zu vermeiden. Lagern Sie das Heu keinesfalls in Plastiksäcken, um eine Gärung zu vermeiden.

Ebenso eignen sich getrocknete Kräuter für die Winterfütterung. Sie können sich während der Sommermonate auf die Suche begeben und die Kräuter in kleine Sträuße binden und aufhängen. Vollständig getrocknet lassen Sie sich lange lagern und bieten im Winter eine angenehme Abwechslung.