Nachwuchs bei Kaninchen
Wohl kaum ein anderes Ereignis in der Natur fasziniert die Menschheit seit jeher so, wie die Geburt eines neuen Lebewesens. Stellt sich bei den eigenen Kaninchen Nachwuchs ein, ist die Freude daher groß und die Spannung steigt mit jedem Tag der Trächtigkeit. Bis der ersehnte Tag der Kaninchengeburt allerdings endlich erreichst ist, gibt es noch viel zu tun. Dabei gilt es, so einiges zu beachten und nicht nur auf die Kraft und den Instinkt der Natur zu vertrauen.
Trächtige Häsin
Ist die Häsin trächtig, freut sich – zumindest bei geplanter Schwangerschaft – der Kaninchenhalter. Doch woran ist eine trächtige Häsin zu erkennen und wie lange dauert die Tragzeit beim Hauskaninchen überhaupt? Viele Fragen stellen sich dem Kaninchenhalter in dieser Zeit, schließlich soll es der trächtigen Häsin an nichts fehlen.
Dass es bei der Zusammenkunft von Rammler und Häsin gefunkt hat, ist auch für unerfahrene Kaninchenhalter bald ersichtlich. Im Laufe der Trächtigkeit ändert sich das Kaninchen in seinem Verhalten. Die Häsin ist nach einer Weile voll und ganz mit dem Nestbau beschäftigt, durchwühlt ihren Käfig und versucht förmlich in die hinterste Ecke zu kriechen.
Auch ihr Verhalten dem Menschen gegenüber ist „typisch schwanger“ – manchmal scheu, nervös oder kratzbürstig. Der Umgang sollte nun der Trächtigkeit angepasst und einige Regeln beachtet werden, bis nach variabler Tragzeit von 28 bis 35 Tagen, je nach Wurfgröße, dann endlich die Geburt der kleinen Kaninchen bevorsteht.
Geburt und Säugzeit
Die Geburt von kleinen Kaninchen läuft in der Regel so leise und schnell ab, dass der Mensch dieses Wunder der Natur in der Regel verpasst. Eine Nestkontrolle sollte nach der Geburt dennoch durchgeführt werden, nicht zuletzt, um der eigenen Neugier Herr zu werden, aber in erster Linie um die Vitalität der Kaninchenkinder zu überprüfen und eventuelle Nachgeburtsreste zu entfernen.
Kaninchen kommen nackt, taub und blind zur Welt und sind gänzlich von ihrer Mutter abhängig. Erst im Laufe ihrer Entwicklung während der Zeit des Säugens wächst das flauschige Fell der Babykaninchen, sie öffnen die Augen und beginnen, ihre Umwelt zu erkunden.
Auch das Futter muss bald nicht mehr nur auf die säugende Häsin abgestimmt sein, sondern auch auf die kleinen Kaninchenjunge, die bald anfangen, aus Mamas Trog mit zu fressen.
Die Geschlechterfrage: Rammler oder Häsin
Eine Frage, die oft für Verwirrung sorgt und gerade unerfahrenen Kaninchenhaltern nicht leicht von der Hand geht, ist die Frage nach dem Geschlecht der kleinen Kaninchen. Erfahrene Züchter tricksen dabei ein wenig, denn mit einem kleinen Handgriff ist es gar nicht so schwer, die Jungs von den Mädchen zu unterscheiden.
Auch die Frage nach dem Verbleib der Kaninchennachzucht sollten sich Züchter frühzeitig stellen. Wann der ideale Zeitpunkt für das Absetzen und eventuelle Abgeben der Jungtiere gekommen ist, hängt nicht nur von ihrem Alter ab, sondern auch von der Fütterung und mitunter sogar von der Rasse. Während fast alle Kaninchenkinder mit einem Alter von acht Wochen groß genug für eine Trennung von der Häsin sind, muss sich der Nachwuchs von Angorakaninchen bis zur zwölften Woche gedulden. Sie gelten als echte Spätzünder im Reich der Kaninchen.
In diesem Kapitel widmen wir uns somit all den Fragen, Besonderheiten und Stolpersteinen rund um die trächtige Häsin und ihre Nachzucht.