Heu in der Kaninchenfütterung

Zur bestmöglichen Verdauung muss das Kaninchen täglich etwa die Hälfte des gesamten Futters in Form von Heu (oder Gras) aufnehmen. Dementsprechend hoch ist der Stellenwert von Heu in der Kaninchenfütterung. Insbesondere während der Wintermonate, wenn saftiges Gras und Kräuter nicht zur Verfügung stehen, dient es als Nahrungsmittel Nummer eins. Wir erklären Ihnen nachfolgend, was Sie dabei beachten sollten.

Fünf wichtige Fakten über Heu in der Kaninchenfütterung

  • Heu dient als Futtermittel Nummer eins während der Wintermonate
  • Es unterstützt den Verdauungstrakt optimal
  • Es duftet herrlich und bietet dem Kaninchen ein tolles Geschmackserlebnis
  • Es handelt sich um ein Futter, welches auch Wildkaninchen gern fressen und stellt somit die beste Form der artgerechten Ernährung dar
  • Das Heu kann kinderleicht eingelagert und bevorratet werden

Heu - Basisfutter für Kaninchen

Heu und der Verdauungstrakt

Wildlebende Kaninchen ernähren sich zum Großteil von getrockeneten Pflanzenteilen und Gras, denn hierbei handelt es sich um die für die Verdauung wichtigen Nahrungsbestandteile. Andere Futtermittel – wie beispielsweise diverse Getreidesorten – können sie hingegen nur schwer oder gar nicht verarbeiten, weshalb diese nicht auf den Futterplan für Kaninchen gehören.

Das Heu sorgt für eine gute Verdauung, die bereits im Magen beginnt und verhindert beispielsweise Durchfallerkrankungen oder Blähungen.

Unser Tipp


Die Hälfte der täglichen Futtermenge sollte Rauhfutter (Heu, Gras und Kräutern) bestehen.

Warum Heu besonders praktisch ist

Kaninchen lieben Heu und fressen es dementsprechend gern. Im Vergleich zu anderen Futtersorten – wie beispielsweise frischem Gras oder Salat – eignet es sich als ideales Futter für den Winter, denn es ermöglicht eine kinderleichte Lagerung.

Unser Tipp


Wenn Sie einen eigenen Garten besitzen, können Sie das Heu selbst „herstellen“. Sensen Sie hierfür das düngemittelfreie Gras während der Sommermonate ab und wenden Sie es mehrmals in der Mittagssonne. Danach können Sie es an einem trockenen Ort lagern. Verpacken Sie es nicht in Folie, da es hierdurch Schimmelsporen ansetzt und gärt.

Verwenden Sie das Heu nur eine Wintersaison lang, denn je länger es lagert, desto ungenießbarer wird es.

Die Qualität ist entscheidend

Damit sich das Kaninchen stets bester Gesundheit erfreut, sollten Sie nicht nur auf die tägliche Zufuhr achten, sondern sich obendrein für hochwertiges Heu entscheiden. In diesem Bereich gibt es gravierende Unterschiede. Stellen Sie es selbst her, müssen Sie es, wie oben erwähnt, bestmögliche lagern, um eine Gärung oder den Pilzbefall zu vermeiden.

Und auch bei gekauftem Heu sollten Sie verschiedene wichtige Aspekte beachten:

  • Es sollte keine weiteren Futterbestandteile enthalten
  • Es sollte zwar duften, jedoch nicht auffällig stark riechen, denn in diesem Fall liegt der Verdacht nahe, dass mit einem künstlichen Duft nachgeholfen wurde

Unser Tipp


Auch wenn die Raufe noch nicht leer ist, füllen Sie diese wieder auf. Bedenken Sie, dass nicht alle enthaltenen Kräuter zum Verzehr geeignet sind. Das Kaninchen selektiert hier entsprechend seines Verhaltens und sucht lediglich die für „sicher“ befundenen Bestandteile heraus.

Unsere Top5 Heu-Empfehlungen

Heu richtig aufbewahren in der Wohnung

Wer Wohnungskaninchen hält, wird die Problematik der Aufbewahrung von Heu sicherlich kennen. Gerade gekaufte Produkte werden meist in Tüten geliefert, wodurch sie gammelig werden. Abgesehen davon schmeckt vielen Hasen das Heu aus der Tüte nicht. Als Alternative empfiehlt sich die Anschaffung eines kleinen Kartons, der problemlos in der Wohnung aufbewahrt werden kann. Dieser sollte einfach zu verschließen sein und einige Löcher für eine gute Lüftung bieten. Auf diese Weise bleibt das Heu lange frisch und schmackhaft. Zudem erhalten Sie dessen hohe Qualität für eine lange Zeit.

Sichere Anzeichen für minderwertige Qualität

Folgende Kriterien helfen minderwertiges Heu zu erkennen:

  • Es riecht gammelig oder nach Schimmelsporen
  • Es ist feucht oder matschig
  • Mäuse und anderes Getier haben bereits darin „gewohnt“ (diese Problematik besteht vor allem bei der Lagerung auf dem Heuboden)
  • Es ist älter als eine Saison
  • Das Kaninchen rührt es nicht mehr an

Heu im Sommer?

Grundsätzlich können Sie Heu im Sommer verfüttern. Sie sollten dieses in der warmen Jahreszeit als Leckerli für Zwischendurch ansehen und ansonsten frisches Gras und saftige Kräuter – wie beispielsweise Löwenzahn – bevorzugen. Bedenken Sie, dass Heu einen erheblich geringeren Wasseranteil aufweist. Abgesehen davon, dass das Tier aufgrund der Hitze im Sommer ohnehin mehr nach Wasser verlangen wird, birgt der geringe Wasseranteil ein Risiko, welches viele Kaninchenbesitzer unterschätzen: zu wenig Flüssigkeit in der Nahrung kann zu Nierenerkrankungen führen.

Für den Sommer gilt also: ein Snack alle paar Tage ist okay, häufiger sollten Sie es jedoch nicht anbieten.

Unser


In ländlichen Regionen gibt es viele Bauern, die Heu zum Verkauf anbieten. Wenn Sie dieses von dort beziehen, profitieren Sie in den meisten Fällen von einer besseren Qualität als bei Produkten aus dem Handel. Zudem bieten es Bauern in der Regel deutlich günstiger an.