Meinem Kaninchen tränen die Augen

Tränende Augen kommen bei Kaninchen relativ häufig vor. Gerade bei langhaarigen Kaninchenrassen fällt das feuchte Auge besonders gut auf, da sich eine regelrechte Tränenstraße im Fell unter den Augen bildet. Der Ausfluss aus den Augen des Kaninchens kann dabei sowohl klar, als auch eitrig gelb aussehen.

Je nach Grundursache ist das Eingreifen eines Tierarztes notwendig. In manchen Fällen können aber auch Hausmittel die tränenden Kaninchenaugen wieder ins Reine bringen.

Kaninchen tränen Augen

Augenausfluss erkennen – die Symptome

Kaninchen mit Augenausfluss sehen aus, als ob sie geweint hätten. Manchmal verlieren sie das Fell in Augennähe oder es fallen Verfärbungen im Fell auf, was besonders bei weißen Kaninchen zu beobachten ist.

Die typische Tränenstraße bildet sich jedoch nicht immer. Manchmal ist lediglich ein weißlicher bis gelber Pfropf an den Tränenpunkten, am inneren Augenwinkel, zu erkennen, der auf eine Augenerkrankung hinweist. Auch kann eitriger Ausfluss direkt aus dem Auge austreten, je nach Lokalisation sind aber auch weitere Symptome zu erkennen, die den Augenausfluss begleiten können. Hierzu zählen zum Beispiel gerötete Augenränder oder eine Rötung der Bindehaut, auch Hornhauttrübungen oder ein Hervorstehen des betroffenen Auges sind Symptome, die gerne in Verbindung mit tränenden Augen beim Kaninchen auftreten.

Oft gesellen sich zu den tränenden Augen noch weitere Symptome hinzu, etwa eine allgemeine Mattigkeit, Fressunlust oder eine ausgeprägte lichtscheu.  

Augen tränen beim Kaninchen

Ursachenforschung und Behandlung von tränenden Augen

Die Ursachen für tränende Augen beim Kaninchen sind überaus vielfältig und reichen von harmlosen Reizungen über Zahnwurzelabszesse bis hin zu schweren Infektionskrankheiten. Die Differenzierung zwischen harmlosem Augentränen und krankhafter Veränderungen, die das Eingreifen eines Tierarztes bedarf, ist für den Kaninchenhalter nicht immer leicht.

In vielen Fällen sind es die Umstände, nach denen das Augentränen aufgetreten ist, die auf eine bestimmte Ursache hindeuten. Ist das Kaninchen mit Zugluft in Kontakt gekommen? Können Fremdkörper (bei Langhaarrassen sind oft die eigenen Haare schuld) das Auge reizen? Frisst es schon länger schlecht oder sind noch weitere Symptome zu beobachten?

Hinzu kommen die anatomischen Besonderheiten beim Kaninchen, das neben dem Tränennasenkanal über einen Tränensack verfügt. Hier können tränende Augen zum einen durch eine übermäßige Tränensekretproduktion (etwa bei Allergien oder Fremdkörpern) hervorgerufen werden, die nicht mehr durch den Tränenweg abgeleitet werden können.

Ebenso ist eine Verstopfung der ableitenden Tränenwege durch eine Infektion möglich. Sie äußert sich dann zumeist durch eitrigen Ausfluss, der von Viren (Myxomatose) oder Bakterien (Bindehautentzündung) ausgelöst wurde.

Hausmittel gegen Augentränen beim Kaninchen

Ist die Ursache (zum Beispiel Zugluft, Ammoniakdämpfe, Fremdkörper wie Fell in Augennähe) gefunden und abgestellt, geht der Augenausfluss beim Kaninchen meistens ganz von alleine zurück.

Auch der Mangel an Vitaminen (Vitamin B) kann Augenausfluss hervorrufen und ist durch eine entsprechende Vitaminisierung des Kaninchens schnell wieder behoben.

Unser Tipp:

Um Verklebungen vorzubeugen und Reizungen der umliegenden Hautareale zu vermeiden sollten tränende Augen vorsichtig gereinigt werden. Kamillentee gehört dabei NICHT ans Kaninchenauge, da es austrocknend wirkt und bei der Anwendung am Auge somit kontraproduktiv ist. Zum Reinigen und Lindern gereizter Augen haben sich Waschungen mit Augentrost-Tee oder kolloidalem Silberwasser bewährt. Eine Besserung sollte nach spätestens zwei bis drei Tagen eintreten!

Wann mit dem Kaninchen zum Arzt

Hat das Kaninchen offenkundig starke Schmerzen, handelt es sich um eine wiederkehrende Augenproblematik, gesellen sich zu den tränenden Augen andere schwerwiegende Begleitsymptome wie Fieber oder Apathie hinzu oder ist die Augenregion stark mit eitrigem Sekret verklebt, so sollte der Gang zum Tierarzt oberste Priorität haben.

Auch bei Verschlechterungen nach einer eigenständigen Behandlung durch den Tierhalter sollte möglichst rasch ein Tierarztbesuch erfolgen, um ein Voranschreiten der Krankheit einzudämmen.

Immer tierärztlich vorgestellt werden sollten Augenerkrankungen, die mit einem Hervortreten des betroffenen Auges einhergehen. Hier kann ein retrobulbärer Augenabszess, also eine Entzündung hinter dem Auge die Ursache sein oder auch ein Tumorgeschehen verantwortlich zeichnen.

Werden zusätzlich zu den tränenden Augen beim Kaninchen Probleme beim Fressen festgestellt, ist der Gang zum Tierarzt ebenfalls nicht aufzuschieben, da sich in vielen Fällen ein Zahnwurzelabszess hinter dem Krankheitsgeschehen verbirgt.