Mein Kaninchen hat Haarausfall

Leidet das Kaninchen unter Haarausfall, der Mediziner spricht dann von Alopezie, ist das meistens ein Anzeichen für eine Erkrankung. Doch nicht immer ist eine Krankheit schuld daran, dass dem Langohr das Fell ausfällt.

Auch gesunde Kaninchen sind von Haarausfall betroffen. So ist ein Haarausfall im Verlauf des Jahres im Rahmen des Fellwechsels etwa völlig normal. Und auch bei Häsinnen kann ein Haarausfall bzw. ein Haareausrupfen im Rahmen der Trächtigkeit beobachtet werden, ohne, dass eine klinische Relevanz für den Haarausfall besteht.

Kaninchen mit Haarausfall

Haarausfall erkennen – die Symptome

Haarausfall beim Kaninchen zu erkennen, ist nicht schwer. Offensichtlich fällt dem Langohr hierbei vermehrt das Fell aus. Das kann punktuell sein, also nur gewisse Körperregionen betreffen, aber auch das gesamte Fell beinhalten.

Ein gewisses Haareverlieren ist beim Kaninchen, wie bei anderen Tieren und dem Menschen natürlich auch, hingegen vollkommen normal. Die „alten“ Haare fallen aus oder brechen ab und werden durch neue Haare ersetzt. Werden mehr Haare verloren, als nachwachsen, so spricht man von Haarausfall. Auch hier ist ein gewisses Maß an Haarausfall für das Kaninchen vollkommen normal.

Ursachenforschung und Behandlung von Haarausfall

Wie bei kaum einer anderen Krankheit ist eine Erforschung der Ursache für eine gezielte Behandlung gerade bei Haarausfalls von immenser Bedeutung. Zunächst muss also abgeklärt werden, ob es sich um einen normalen Haarausfall handelt oder um einen krankheitsbedingten Fellverlust.

So wechselt das Langohr im Laufe des Jahres zum Beispiel sein Haarkleid und verliert in dieser Zeit aus menschlicher Sicht extrem viele Haare. So wird am Ende der Wintersaison die wärmende Unterwolle wieder abgestoßen oder zum Ende des Sommers das Haarkleid durch die winterliche Haarpracht ersetzt.

Während der Trächtigkeit ist ein Haarausfall ebenfalls zu beobachten, denn die Häsin polstert damit das Nest für ihre Jungen aus. Auch ein hormonell bedingter Haarausfall ist bei Kaninchendamen zu beobachten, und zwar auch dann, wenn „nur“ eine Scheinschwangerschaft vorliegt.

Ist der Haarausfall keiner „natürlichen“ Ursache zuzuschreiben, so müssen andere Ursachen für den Fellverlust beim Kaninchen ausfindig gemacht werden. Die möglichen Ursachen für den Haarausfall können dabei recht vielfältig sein. So führen Allergien ebenso zu Haarverlust wie ein Parasitenbefall oder ein Nährstoffmangel. Auch Umweltgifte und sogar Verhaltensstörungen und Stress können sich in Form ausfallender Haare zeigen.

Hausmittel gegen Haarausfall beim Kaninchen

Die beste Medizin gegen Haarausfall beim Kaninchen ist eine ausgewogene Ernährung und eine artgerechte Haltung. Häufig führen Nährstoffdefizite und stressbedingte Lebensumstände zu einem Verlust des Fells. Frisches und abwechslungsreiches Grünfutter und genügend Auslauf und Sozialkontakt sollten somit Basis der Kaninchenhaltung bilden.

Eine ausreichende Gesundheitsvorbeugung ist ebenfalls angeraten, um Haarausfall zu vermeiden. So ist der Parasitendruck (Würmer, Milben, etc.) durch Hygienemaßnahmen möglichst gering zu halten und im Bedarfsfall mit entsprechenden Präparaten zu bekämpfen.

Tritt trotz Vorbeugung ein Haarausfall beim Kaninchen außerhalb des Fellwechsels oder einer Trächtigkeit auf, so sollte an eine mögliche Allergie gedacht werden. Diese kann sowohl von bestimmten Futtermitteln ausgehen, als auch von Materialien aus der Umgebung des Tieres herrühren. Eine Ausschlussdiät verspricht hierbei den größten Erfolg, um den auslösenden Stoff ausfindig zu machen.

Bezieht sich der Haarausfall auf bestimmte Körperregionen oder Areale und ist hierbei die Haut in Mitleidenschaft gezogen, kann das Abtupfen der betroffenen Stellen mit Pinus Fauna (Kiefern-Kernholz-Extrakt) hilfreich sein. Das breite Spektrum, das hiermit auf natürliche Weise abgedeckt wird, erlaubt eine Beruhigung der in Mitleidenschaft gezogenen Hautareale, lindert möglichen Juckreiz und stärkt die Hautschutzbarriere.

Sind Milben Schuld am Haarausfall des Kaninchens, kann auch Brottrunk auf die betroffenen Stellen aufgebracht werden, um dem Treiben der lästigen Mitbewohner Einhalt zu gebieten. Gerade bei langhaarigen Kaninchenrassen (Angorakaninchen) kann zudem ein regelmäßiges Bürsten des Fells nötig sein, da das Kaninchen mit der Fellpflege überfordert ist.

Wann mit dem Kaninchen zum Arzt

Kann die Ursache für den Haarausfall beim Kaninchen nicht ausfindig gemacht werden oder schlägt eine Behandlung nicht innerhalb von einer Woche an, so sollte in jedem Fall ein Tierarzt zurate gezogen werden. Mit einer Blutuntersuchung, einem Abstrich der veränderten Hautareale oder einer Haut- bzw. Haarprobe und einer Kotuntersuchung stehen ihm verschiedene diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung, um der Ursache auf den Grund zu gehen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Auch bei offenkundigem Parasitenbefall ist der Gang zum Tierarzt nicht aufzuschieben. Besonders Ektoparasiten (jene, die sich auf dem Tier befinden) gehen häufig nicht nur mit Haarausfall, sondern auch noch mit starkem Juckreiz einher, den es schnellstens abzustellen gilt.

Bei Auftreten von kreisrundem Haarausfall mit pappig/schuppiger Hautveränderung ist es ebenfalls ratsam, den Tierarzt aufzusuchen. Hierbei kann es sich um einen Hautpilz handeln, der mit entsprechenden antimykotischen Präparaten behandelt werden muss und bei dem auch eine Übertragung auf den Menschen möglich ist.