Hausmittel Kamillentee

Viele Kräuter und Pflanzen dienen dem Kaninchen nicht nur zum satt werden, sondern verfügen auch über Heilwirkungen. Diese lassen sich natürlich ideal bei dem einen oder anderen Zipperlein einsetzen. Viele Kräuter kennen wir dabei aus unserer eigenen Apotheke. Die Kamille gehört sicherlich als „Standardkräutertee“ dazu. Kamillentee lindert aber nicht nur die menschlichen Beschwerden, auch beim Kaninchen kann Kamillentee seine wohltuende Wirkung unter Beweis stellen.

Herkunft der Kamille

Die Echte Kamille mit dem wohlklingenden botanischen Namen Matricaria chamomilla gehört zur Familie der Korbblütler und ist in gesamt Europa heimisch. Man trifft beinahe überall auf die gelben Köpfe mit den weißen Blättern, denn die Kamille wächst vornehmlich an Wegen, neben Feldern, auf Brachland oder Wiesen.

Als Medizinanbau wird sie allerdings im Feldanbau kultiviert, hauptsächlich stammt sie dabei aus Spanien, Ägypten, Osteuropa und Argentinien. Die einjährige, krautige Pflanze wird bis zu 50 cm hoch und besteht aus einem recht kahlen Stängel, der von fiedrigen, langen Laubblättern gesäumt ist. Auf seiner Spitze thront die kräftig gelbe Blüte, die von 20 bis 30 weißen, länglichen Blättchen umrahmt ist. Die Kamille blüht von Mai bis September! Den typischen Kamillegeruch verströmt übrigens die gesamte Pflanze, sowohl die Blätter, als auch Stängel und Blüte.

Inhaltsstoffe der Kamille

Der wesentliche und für die Wirkung nützliche Bestandteil der Kamille sind die ätherischen Öle. Zu 0,4 bis 1,5 Prozent sind sie in der Arzneipflanze enthalten, hauptsächlich Bisboloide, aber auch Sesquiterpene und Monoterpene. Ebenfalls stark vertreten sind die Flavonoide in der Kamille. Sie kommen zu 1-2 Prozent vor und werden durch Cumarine, Polcarbonsäuren, Schleimstoffe und mineralische Bestandteile ergänzt.

Wirkung von Kamillentee bei Kaninchen

Die Kamille als Arzneipflanze hat eine lange Tradition und ist vor allem für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt. Auch krampflösende, entblähende, verdauungsfördernde antimikrobielle, schleimlösende und die Granulation von Gewebe fördernde Eigenschaften sind mit der Kamille verknüpft. Die Kamille ist also eine sehr vielfältige Arzneipflanze und sollte, in welcher Darreicherungsform auch immer, in keiner Hausapotheke fehlen.

Anwendungsgebiete von Kamillentee beim Kaninchen

Aufgrund des sehr umfangreichen Wirkspektrums sind die Anwendungsgebiete von Kamillentee oder Kamillenöl sehr breit gefächert. Innerlich kann Kamillentee für sämtliche Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz kommen. Sowohl bei Spasmen, wie auch bei entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstrakts oder einer starken Aufgasung entfaltet Kamillentee seine lindernde Wirkung.

Äußerlich eignet sich ein Kamillensud durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften bei kleineren Entzündungen von Haut und Schleimhaut, ebenso fördert es die Granulation von Wunden. Kamillensud sollte aufgrund seiner austrocknenden Eigenschaften jedoch nicht am, bzw. im Auge eingesetzt werden.

Als Inhalationsflüssigkeit findet Kamillentee ebenfalls Anwendung, vor allem dann, wenn eine schleimlösende Wirkung, etwa bei Husten oder Schnupfen, angestrebt wird. Hierzu sollte das Kaninchen in eine Transportbox gesetzt werden. Diese wird, bis auf einen Spalt breit mit einem dünnen Tuch abgedeckt. Ebenso wird eine Schale mit dampfend heißem Wasser, in das entweder ein Kamillenteebeutel oder einige Tropfen Kamillenöl gegeben wird, mit unter das Tuch gestellt. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Schale so platziert wird, dass das Kaninchen diese nicht erreichen und sich nicht verbrühen kann.

Dosierung und Zubereitung von Kamillentee

Die pharmazeutische Droge besteht nur aus den getrockneten Blütenköpfen. In Arzneibuchqualität muss sie zudem mindestens 4 Milliliter ätherisches Öl je Kilogramm der getrockneten Droge enthalten. Kamillenteebeutel aus dem Einzelhandel weisen in der Regel lediglich Lebensmittelqualität mit einem entsprechend niedrigeren Ölgehalt auf. Damit die gewünschte Wirkung erzielt wird, sollte auf Arzneimittelqualität zurückgegriffen werden.

Als Kamillentee hat sich eine Konzentration von 1:50 bewährt, für Inhalationen 1:100 und für Lösungen zur äußeren Anwendung (für Spüllösungen, Waschungen oder Umschläge) 1:25. Die mittlere Tagesdosis beträgt für ein Kaninchen, je nach Größe und Gewicht, 0,1 bis 1 Gramm.