Die Kaninchentoilette

Fast unglaublich, aber wahr: Kaninchen sind ausgesprochen reinliche Tiere und können tatsächlich, so wie auch Katzen, zur Sauberkeit erzogen werden.

Es geht im Prinzip ganz einfach: Als Toilette kann entweder eine käufliche Plastik-Kloschüssel aus dem Zoohandel dienen.

Eine Alternative wäre hier die Unterseite eines normalen Innenkäfigs, also quasi die Plastikwanne davon oder eine Kotwanne. Diese gibt es in allen erdenklichen Grö´ßen.

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Diese sollte immer mit Streu ausgelegt werden und idealerweise kommt sie in die Ecke, in der die Kaninchen bevorzugt ihr Geschäft erledigen. Das lässt sich ziemlich schnell herausfinden und dann wird die Schale einfach an genau dieser Stelle platziert. Bei den meisten Kaninchen funktioniert das einwandfrei! So bleibt der Großteil des Geheges sauber und die Toilette lässt sich mit wenig Aufwand täglich reinigen.

Streu – welches Material für die Kaninchentoilette?

Auch das ist durchaus eine berechtigte Frage: Welche Einstreu soll es denn nun sein, wenn es um die Toilette geht? Das kommt ganz darauf an – wie empfindlich die Nase zum Beispiel ist und wie viel man dafür ausgeben will.

  • Sägespäne und Hobelspäne sind günstig, führen aber bei den Kaninchen oft zu Verfilzung des Fells. Manchmal sind sie leider auch chemisch behandelt. Außerdem sind die Späne recht fein und wenn sie nicht vorher entstaubt wurden, stauben sie ziemlich. Das hängt aber vom jeweiligen Produkt und vom Hersteller ab.
  • Holzpellets hingegen haben eine ausgesprochen hohe Saugkraft und Geruchsbindung, sind einfach in der Verwendung und sowohl kompostierbar als auch vollständig biologisch abbaubar.
  • Baumwolleinstreu ist kuschelig weich und staubfrei, saugt allerdings nicht ganz so viel wie manch anderes Produkt. Für Allergiker sehr zu empfehlen, in der Anschaffung aber eher im oberen Preisbereich.
  • Cellulose Einstreu: Auch eine interessante Alternative stellt die Cellulose Einstreu dar. Sie bindet Gerüche, saugt enorm viel und ist zu dem umweltfreundlich sowie hygienisch einwandfrei. Allerdings ist der Verbrauch eher hoch und bei manchen Kaninchen bleibt die Streu hartnäckig im Fell hängen.
  • Hanfstreu hat als ökologisches Produkt den Vorteil, dass es weder verklumpt noch staubt. Problemlos kann dieses Material in den Komposthaufen gegeben werden, weiterhin ist es sparsam im Verbrauch und pH-neutral. Allerdings ist es nicht ganz so angenehm weich wie vergleichbare Produkte. Ganz ähnliche Eigenschaften gelten für Leinenstreu, wobei Leinen die Geruchsbildung von Ammoniak noch besser unterbindet und Leinen vergleichsweise ein wenig weicher sind.
  • Maisgranulat ist fast unschlagbar, was die Saugkraft anbelangt, es saugt viel, klumpt nicht und die Reinigung gestaltet sich ebenfalls einfach.
  • Stroh ist für die Toilette eher ungeeignet, da es nicht saugfähig ist – Stroh kann allenfalls oben auf das Saugmaterial als Polsterung gegeben werden. Von der Verwendung von Strohpellets ist eher abzusehen – die Kaninchen fressen diese auf, was zu ernsthaften Magenproblemen führen könnte.
  • Zeitungspapier ist aufgrund der Druckerschwärze überhaupt nicht zu empfehlen und Katzenstreu wird von den Kaninchen als eher hart und unbequem empfunden. Und damit das mit der Sauberkeitserziehung auch klappt, sollte es verständlicherweise auf der Toilette auch angenehm und bequem sein!

Ein bisschen Heu dazugeben hilft ebenfalls dabei, die Gerüche zu binden und stellt für die Kaninchen auch während des Verrichten des Geschäfts einen angenehm weichen Untergrund dar.

Fakt ist: nicht jeder Tierhandel hat jedes Produkt vorrätig – manches lässt sich nur übers Internet bestellen. Hier hilft nur ausprobieren, bis man sein Lieblingsprodukt gefunden hat. Der etwas höhere Preis von manchen Streu-Arten amortisiert sich wieder dadurch, dass das jeweilige Produkt möglicherweise stark saugend ist und somit deutlich weniger davon benötigt wird als von einem andern, günstigeren Produkt. Letzten Endes ist aber auch hier alles Geschmackssache – was dem einen gefällt, ist für den anderen vielleicht eher weniger geeignet. Hier hilft also nur ausprobieren!

Reinigung der Kaninchentoilette

Ganz wichtig – und das gilt in den warmen Sommermonaten sogar noch mehr als im Winter – ist eine ausreichende Hygiene in der Kaninchentoilette und somit ein möglichst tägliches Reinigen. Erstens, weil verständlicherweise der Kot und der Urin ansonsten zu müffeln beginnen und zweitens, weil sich darin Fliegen und somit auch Maden geradezu pudelwohl finden. Und die wiederum können bei den Kaninchen zu diversen Krankheiten führen. Außerdem ist man ja schließlich auch als Mensch froh über eine saubere Toilette.

Die Toilette sollte also täglich geleert werden und bei Bedarf mit etwas warmem (Essig-)wasser und ggfs. etwas Spülmittel ausgewischt werden.

Entsorgung der Streu

Wie genau die Einstreu entsorgt werden kann und soll, das hängt auch davon ab, wo man wohnt. Mancherorts ist eine Entsorgung in der Biotonne erlaubt, andernorts wiederum muss die Streu in den Restmüll gegeben werden. Hier hilft nur, beim zuständigen Amt nachzufragen!

Es kommt aber auch darauf an, ob die jeweils verwendete Einstreu biologisch abbaubar ist oder nicht. Wer in seinem Garten einen Komposthaufen stehen hat, kann es letztendlich selbst entscheiden, ob er die Streu auf den Kompost gibt oder lieber nicht.