Freigehege für Kaninchen
Um Kaninchen ein möglichst naturnahes Umfeld zu bieten, eignet sich ein Freigehege bestens. Damit sie dort auch gefahrlos ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen können, muss das Freigehege rundum gesichert sein.
Auch ein Witterungs-, bzw. Sonnenschutz, Versteckmöglichkeiten und unterschiedliche Bodenbeläge tragen zu einem wahrlich paradiesischen Freigehege für Kaninchen bei.
Pflegefreundliches Freigehege
Ein Kaninchen Freigehege sollte in erster Linie den Ansprüchen seiner vierbeinigen Bewohner gerecht werden. Dennoch darf bei der Planung eines Freigeheges nicht der Mensch vergessen werden. Immerhin ist er es, der für die Pflege von Kaninchen und Gehege verantwortlich ist. Der Punkt „Pflegefreundlichkeit“ sollte also von Anfang an in die Überlegungen mit einbezogen werden, damit akrobatische Einlagen des Kaninchenhalters bei der Säuberung des Geheges nicht nötig sind.
Rundum gesicherter Kaninchenauslauf
Ob das Freigehege für Kaninchen zu allen Seiten hin geschlossen ist, teilweise oder ganz über eine wetterfeste Überdachung verfügt oder nach oben hin offen gestaltet ist, hängt nicht zuletzt von der Nutzung ab.
Bleiben die Kaninchen das ganze Jahr über draußen und soll auch das Freigehege ganzjährig genutzt werden, empfiehlt sich eine mindestens teilweise wetterfeste Überdachung.
So ist gewährleistet, dass der Boden des Geheges auch bei Dauerregen oder Schnee nicht vollkommen verschlammt, sondern angenehm trocken bleibt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass sich das Freigehege so unabhängig vom Wetter nutzen lässt und Verunreinigungen durch Einstreu oder Kaninchenkot einfach abgeharkt werden können.
Idealerweise ist die Stallanlage gleich in den Auslauf integriert. Ein Freigehege, das weder mit Wetterschutz noch mit Draht versehen, also nach oben hin offen ist, eignet sich hingegen hervorragend als Zusatz-Auslauf.
Unser Tipp
Hier sollten sich die Kaninchen nur unter Aufsicht austoben können, denn für viele Fressfeinde ist ein oben hin offenes Gehege eine willkommene Essenseinladung.In der Natur haben die Kaninchen immer ihr Umfeld im Blick und erkennen so Fressfeinde bereits in großer Distanz. Sie halten sich nur selten auf freiem Feld auf und suchen meist Deckung in der Nähe. Das Freigehege sollte daher nicht inmitten einer Wiese aufgestellt werden. Als Sichtschutz bietet sich ein Zaun oder eine Hecke an, der mindestens eine Seite des Freilaufes ausmachen sollte.
Freigehege mit ausbruchssicherer Umrandung
Kaninchen sind wahre „Grabemeister“ und gehen ihrer Passion auch in menschlicher Obhut nach. Kaum zu glauben, in welcher Geschwindigkeit sich die kleinen Architekten ganze Tunnelsysteme graben. Ihr Lebensraum muss daher so gesichert sein, dass die Mümmelmänner sich nichts ins Freie buddeln können.
Auf der anderen Seite schützt ein ausbruchssicheres Freigehege zugleich auch vor Fressfeinden, die sich von draußen durchgraben wollen.
Um ein Freigehege so zu sichern, dass die Kaninchen weder aus, noch Feinde einbrechen können, müssen die Seitenwände mit dem Boden eine lückenlose Verbindung aufweisen.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Eine davon ist ein etwa 50 cm tiefer Bodenaushub der kompletten Fläche des Freigeheges. Hierauf wird nun ein rostbeständiges, engmaschiges Drahtgeflecht verlegt, das an den Enden mit den Außenwänden des Geheges verknüpft wird. Zum Schluss wird die ausgehobene Erde wieder aufgeschüttet. Anstelle des Drahtgeflechts können so auch Terrassenplatten oder andere Pflastersteine verwendet werden. Die kleinen Stallhasen können jetzt nach Herzenslust graben, können dabei aber nicht entwischen.
- Nicht immer ist es möglich, einen Erdaushub zu realisieren. Um dennoch Aus- und Einbruchssicherheit zu gewährleisten, kann der gesamte Auslauf gepflastert oder mit Platten ausgelegt werden. Die Seitendrähte des Freigeheges sollten dann allerdings etwa 40 cm unter die Pflasterung gezogen werden, um die Lücke zwischen Bodenplatten und Seitenwänden zu sichern. In diesem Fall muss den Kaninchen allerdings eine andere Möglichkeit zum Graben generiert werden, zum Beispiel in Form einer großen Buddelkiste.
Einrichtungselemente fürs Freigehege
Für Kaninchen ist sicherlich eine Wiese das Nonplusultra als Untergrundgestaltung. Hier lässt es sich toben und ganz nebenbei auch noch an den Grashalmen knabbern. Für ein Freigehege kommt dieser Untergrund aufgrund der begrenzten Fläche häufig nicht in Frage, denn der Dauernutzung durch die Hoppler ist der Rasen in den meisten Fällen nicht gewachsen.
Anders sieht es bei größerem Platzangebot im Freigehege aus. Dort lässt sich der nicht überdachte Teil gut als Rasen nutzen. Im überdachten Teil kann der Bodenaushub wieder aufgefüllt werden, der Bereich mit Spielkastensand bestückt werden oder aus Spänen, bzw. Weichholzgranulat bestehen.
Der Boden im Freigehege
Eine „nackte“ Fläche zum Toben sieht nicht nur aus menschlicher Sicht trist aus, sie ist auch nicht kaninchengerecht. Die Fellnasen brauchen Abwechslung und vor allem Einrichtungsgegenstände, an denen sie ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben können.
Dazu gehören, neben der Möglichkeit zu knabbern, auch Aussichtspunkte und Versteckmöglichkeiten.
Toll geeignet sind hierfür dicke Baumstämme oder Flint-Steine von denen aus sich die Aussicht genießen lässt oder ein Sonnenbad genommen werden kann. Amphoren aus Ton, Korkröhren, zu einem Spitzdach aufgestellte Dachziegel oder ausgehöhlte Baumstämme dienen als Höhle zum Verstecken und werden von den Hopplern gerne angenommen.
Unser Tipp
Bei den Gestaltungsmöglichkeiten sind der Fantasie des Kaninchenhalters im Übrigen keine Grenzen gesetzt. Eines sollte bei all der Kreativität jedoch bedacht werden: Kaninchen mögen es nicht, wenn es wackelt – also alles fest verankern und stabil gestalten!Für Abwechslung sorgen zusätzlich auch Kisten mit Laub, ein Korb mit Heu oder Zweige von (ungespritzten) Obstbäumen, die den Mümmelmännern gereicht werden.