Kaninchen-Futterliste: Obst
In der Natur fressen Kaninchen überaus abwechslungsreich und knabbern den ganzen Tag über an Stängeln, Blättern und Blüten. Gerne wird dabei der Kaninchenspeiseplan mit Leckereien aufgepeppt. Das können Sämereien sein, die vor allem im Herbst gerne zur Anschaffung eines Winterspeckpolsters genutzt werden, aber auch Zweige von Obstbäumen und natürlich das Obst selbst. Diese „Futterliste Obst“ zeigt geeignete Sorten.
Auch Hauskaninchen freuen sich, wenn ihnen schmackhaftes, süßes Obst serviert wird, allerdings sollten Kaninchenhalter hier einige Regeln einhalten.
Unser Tipp für Kaninchen und Halter:
Futterliste Obst: Für Kaninchen geeignetes Obst
Ananas
Äpfel
Bananen
während Bananen genau das Gegenteil bewirken und in größeren Mengen verzehrt, zu Verstopfung führen können.
Birnen
In Verbindung mit Wasser kann es insbesondere bei Birnen zu heftigen Durchfällen kommen
Brombeeren
Cranberries
Erdbeeren
Erfreuen das Kaninchen und dürfen, bzw. sollten den Speiseplan täglich bereichern. Die beiden letztgenannten Obstsorten können dabei gerne inklusive der Blätter und Stängel verfüttert werden.
Hagebutten
Heidelbeeren
Himbeeren
Himbeeren werden sehr gerne gefressen und enthalten erstaunlich wenig Zucker. Das perfekte Obst für die Kaninchen.
Kiwi
Johannisbeeren
Mango
Melonen
Weintrauben
Futterliste Obst: Für Kaninchen UN-geeignetes Obst
Mandarine, Orange
Die Fruchtsäuren von Orangen und Mandarinen reizen hingegen die Haut und sollten daher auch nur in geringen Mengen an Kaninchen verfüttert werden.
Steinobstsorten wie Pflaumen, Pfirsiche, Kirschen, Mirabellen
In größeren Mengen verfüttert und mit Wasser genossen können sie zu bösen Durchfällen führen. Hinzu kommt, dass die Kerne Blausäure enthalten, die giftig ist und daher nicht auf den Speiseplan von Kaninchen gehören.
Avocados und exotische Obstsorten
Exotische Obstsorten sollten ebenfalls aus der Obstsortenliste von Kaninchen gestrichen werden, denn sie können zu schweren Verdauungsbeschwerden führen, Avocados sind, je nach Sorte, zum Teil sogar giftig für Kaninchen.
Obst als Leckerbissen
Obst ist für Kaninchen in freier Wildbahn eine willkommene Abwechslung, für Kaninchen in menschlicher Obhut sollte es eine Leckerei sein und bleiben. Gerne wird behauptet, Kaninchen könnten unbegrenzt mit Obst gefüttert werden.
Das ist jedoch nur bedingt richtig. Ein Großteil der gehaltenen Kaninchen wird nicht in unbegrenztem Maße mit einer ganzen Palette an verschiedenen Futtersorten, die zudem noch gänzlich zur freien Verfügung stehen, versorgt. Lediglich in diesem Fall ist es unbedenklich, Kaninchen auch in unbegrenztem Maße Obst zur Verfügung zu stellen.
Der Grund ist gleich auf zwei Seiten zu finden:
- Auf der einen Seite besteht Obst nicht nur aus Wasser und Vitaminen, sondern auch zu einem nicht unerheblichen Teil aus Einfachzucker, besser bekannt als Fruchtzucker. Da der Energiebedarf eines Hauskaninchens in normaler Haltung für gewöhnlich ausreichend gedeckt ist, entsteht ein Überschuss an Energie, die das Kaninchen, da sie nicht benötigt wird, in Form von Fettdepots für schlechte Zeiten einlagert. Dass es in menschlicher Obhut in der Regel nicht zu „schlechten Zeiten“ kommt, kann der Kaninchenorganismus nicht wissen.
- Auf der zweiten Seite steht eine ganz andere Gesundheitsgefahr durch zu viel Obst in der Kaninchenfütterung. Durch den hohen Zuckergehalt bei einem massiven Obstangebot und gleichzeitiger Gabe von Minderwertigem Heu und nur geringen Maßen an Grünfutter kommt es zu einer Fehlbesiedelung im Kaninchendarm. Zucker liebende Hefen breiten sich explosionsartig aus und machen den Mümmelmännern ordentlich zu schaffen. Sie gasen auf und reagieren mit Durchfall, die gestörte Darmflora muss dann mühevoll wieder regeneriert werden.
Obst an Kaninchen richtig füttern
Obst und auch Gemüse oder Grünfutter sollten nicht in einer Einmalgabe an Kaninchen verfüttert werden. Durch die ungleichmäßige Belastung des Darms kann es zu Fehlgärung kommen und dem Kaninchen zusetzen.
Unser Tipp
Besser, als neben der Heufütterung einmal täglich eine große Portion Obst zu reichen ist die Verteilung kleiner Mengen über den Tag – weniger ist mehr. Diese Art der Fütterung bringt dann auch gleich den Vorteil mit sich, dass sich die Kaninchen nicht heißhungrig auf die Obstmahlzeit stürzen und diese gierig hinunterschlingen, was Obst wesentlich besser verdaulich macht.Übrigens gibt es zahlreiche Empfehlungen, dass frisches Futter nichts in der Morgenfütterung zu suchen hat. Das ist so nicht ganz korrekt und rührt eher von einem anderen Umstand: Steht den Mümmelmännern rund um die Uhr Heu zur Verfügung, muss der Darm nicht erst in Schwung gebracht werden, weil Kaninchen ohnehin rund um die Uhr fressen.
Bei eingeschränktem Heukonsum und einer abendlichen Trockenfuttergabe als letzte Mahlzeit hat die Empfehlung tatsächlich ihre Berechtigung. Dann sollte der Darm vor der Frischfütterung am Morgen zunächst durch eine Heugabe angeregt werden, damit das Obst oder anderes Nassfutter besser vertragen wird und es nicht zu Darmproblemen wie Durchfall kommt.