Kaninchen-Futterliste: Gemüse

Gemüse für Kaninchen sollte, ebenso wie Obst, mit Bedacht gefüttert werden. Gemüse als Kaninchenfutter zählt zum so genannten Saftfutter. Es besteht zu rund 80 Prozent, je nach Sorte, aus Wasser. Kaninchen, die nicht genügend Wasser aufnehmen und zu Verstopfung neigen, kann mit Hilfe von Gemüse Wasser zugeführt werden, allerdings ist auch hier weniger oft mehr.

Futterliste: Gemüse für Kaninchen

Gesunden Kaninchen, die ausreichend mit naturnaher Nahrung versorgt werden, schadet Gemüse in Maßen ebenfalls nicht. Es stellt für sie eine schmackhafte Abwechslung dar – nicht mehr und nicht weniger.

Unser Tipp:

Liste: Für Kaninchen geeignetes Gemüse

Chicorée

Chicoree eignet sich hervorragend als Kaninchenfutter. Er enthält Bitterstoffe, weshalb er auch für Kaninchen mit empfindlicher Verdauung sehr gut verträglich ist. Die äusseren Blätter sollte man jedoch entfernen, diese enthalten viel Oxalsäure.

Eisbergsalat

Eisbergsalat kann gerne und regelmäßig dem Kaninchen angeboten werden. Er wird von den Kaninchen gerne gefressen. Die äusseren Blätter sollten jedoch entfernt werden, da diese häufig von Dünge- und Spritzmitteln belastet sind.

Eisbergsalat

Feldsalat

Feldsalat ist sehr gesund und wird gerne von den Kaninchen angenommen. Perfekt auch als Wintersalat.

Feldsalat als Wintergemüse

Fenchel

Fenchel schmeckt den Kaninchen nicht nur und ist sehr gesund, aufgrund seiner ätherischen Öle wirkt er positiv bei Verdauungsbeschwerden. Auch zur Anfütterung bietet er sich an. Auch das Fencehlgrün kann in größeren Mengen angeboten werden und zeigt sich schnell als Lieblingsfutter des Kaninchens.

Fenchel für Kaninchen

Gurke

Ob Schlangengurke oder Salatgruke, Kaninchen fressen sie sehr gerne. Anbieten kann man den Kaninchen davon auch größere Mengen. Sind die Kaninchen nicht an Gemüse gewöhnt, kann es zu Matschkötteln kommen.

Gemüse Gurke

Möhren

Kaninchen fressen Möhren sehr gerne und vertragen sie gut. Sowohl die Möhren selbst, als auch das Möhrengrün sind gut geeignet. Fressen Kaninchen größere Mengen davon, so kann sich der Urin rötlich färben, dies ist jedoch völlig unbedenklich.

Allerdings sollten Möhren nicht den Großteil des Frischfutters decken, da Kaninchen hauptsächlich Gräser und Kräuter fressen sollten.

Karotten für Kaninchen

Pastinaken

Pastinaken werden gerne gefressen und sehr gut vertragen. Speziell für den Winter eine hervorragende Gemüsesorte.

Pastinaken als Kaninchenfutter

Paprika

Paprika enthalten sehr viel Vitamin C und können den Kaninchen gerne angeboten werden. Allerdings fressen viele Kaninchen nur das innere, weiße Gewebe und meiden den Rest.

Paprika als Gemüse

Petersilienwurzeln

Petersilienwurzeln, Knollenpetersilie oder Wurzelpetersilie fördern eine gute Verdauung und werden gerne gefressen.

Selerie

Sowohl der Knollenselerie als auch der Stangenselerie eignet sich hervorragend als Gemüse für Kaninchen. Speziell im Winter bietet er sich an und wird zudem von den Kaninchen sehr gerne gefressen.

Selerie - Gemüse für Kaninchen

Tomaten (reife)

Tomaten werden nur von wenigen Kaninchen gerne gefressen, können aber angeboten werden. Das Grün am Pflanzenansatz sollte jedoch entfernt werden, da es in größeren Mengen giftig ist.

Aufgrund des hohen Wasseranteils kann sich der Kot der Kaninchen etwas weicher zeigen (die typischen Matschköttel).

Tomaten

Topinambur

Die ganze Topinamburpflanze eignet sich als Kaninchenfutter. Die Blätter werden gerne gefressen und sind gesund. Die sehr energiereichen Knollen sollten sparsam gefüttert werden, sie gelten als Kraftfutter.

Zucchini

Zucchini darf den Kaninchen angeboten werden. Allerdings wird diese von den meisten Kaninchen nicht gefressen.

Zucchini

Liste: Für Kaninchen UN-geeignetes Gemüse

Vorsicht ist allerdings bei diversen Kohlsorten, etwa Weißkohl, Wirsing oder Kohlrabi, einigen Fruchtgemüsen wie Kürbis, Bohnen und Blattgemüse geboten, denn sie können unter Anderem schmerzhafte Blähungen verursachen.

Bei allen Kaninchen, die zu Durchfällen neigen (evtl. durch vorangegangene Gemüsefütterung ausgelöst), sollten zudem von einer Fütterung mit Gemüse abgesehen werden.

Gemüse für Kaninchen gesund

Kaninchen finden Gemüse toll! Was man ihnen in den Napf legt, wird in den meisten Fällen gierig verschlungen.

Kaninchen fressen Gemüse gerne

Gerne werden dabei Karotten, Rüben oder Knollen angeboten, klar, Kaninchen gelten ja gemeinhin als Erntelästlinge und werden ohnehin stets mit Möhren assoziiert. Außerdem brauchen Kaninchen doch auch die vielen Vitamine, die im Gemüse stecken, damit sie gesund und munter bleiben. Je bunter und vielfältiger die Mischung, umso besser.

Komisch nur, dass viele Kaninchen, die mit reichlich Gemüse gefütterte werden, zu Durchfällen und anderen Erkrankungen neigen. Mag es an den Pestiziden liegen oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter?

Unterschiedlicher Vitaminbedarf

Die Gemüsefütterung von Kaninchen ist gang und gebe und wird häufig propagiert, allerdings meint es der Mensch ein wenig zu gut damit. Eigentlich steht Gemüse nur auf der Einkaufsliste des Kaninchenhalters, nicht aber auf dem Speiseplan von Kaninchen.

Wildkaninchen vergreifen sich zwar gelegentlich an den unterirdischen Pflanzenteilen vom Gemüse, hier fällt aber deutlich auf, dass sie die Wurzel lediglich benagen, sie aber nicht zur Gänze fressen.

Auch in Sachen „gesund“ unterscheiden sich Mensch und Kaninchen recht deutlich voneinander. Ihren Vitaminbedarf müssen artgerecht naturnah ernährte Kaninchen nicht über die Zufuhr von Gemüse decken, wie wir Menschen. Als so genannte Blattfresser unter den Herbivoren ist der Verdauungstrakt unserer Kaninchen auf einen hohen Rohfaseranteil spezialisiert, entsprechend dessen decken sie auch ihren Vitaminbedarf über diese Nahrungsquelle.

Gräser und Kräuter als Kaninchenfutter

Wenige Rohfaser in Gemüse

Ein hoher Rohfaseranteil aber steckt genau in dem Teil, den der Mensch am Gemüse verschmäht, im Grünzeug. Das Gemüse selbst kann alleine aus diesem Grund schon kein Ersatz für fehlendes Grünfutter sein. Ohne ausreichend Fasermaterial im Kaninchenfutter wie Lignin und vor allem Cellulose und Hemicellulose, funktioniert die Darmperistaltik nur unzureichend, was zu Verdauungsbeschwerden führt.

Gemüse sollte daher nur in Maßen als Ergänzung angeboten werden, um Abwechslung auf den Speiseplan zu bringen, aber nicht in den Mengen gefüttert werden, wie sie oft empfohlen werden.

Doch es gibt noch mehr Gründe, warum Gemüse und Kaninchen nicht zusammengehören wie Pech und Schwefel, als „nur“ der fehlende Rohfaseranteil.

Gemüse enthält Zucker

Betrachten wir einmal den Vitamingehalt vom Gemüse, so wird dieser, zumindest für Kaninchen, vielfach überschätzt. In arttypischem Kaninchenfutter „Wiese“ stecken viel mehr Vitamine und Aminosäuren, als im Gemüse.

Gemüse für Kaninchen

Dafür stellt Gemüse einen recht hohen Anteil an leicht verdaulichen Kohlenhydraten bereit – mit anderen Worten Einfachzucker. Die einzelnen Zuckerformen werden zwar nicht alle gleich schnell verwertet, in Kombination mit den fehlenden Fasern bereitet das aufgenommene Gemüse dann im Darm aber einen optimalen Nährboden für unerwünschte Hefepilze und Bakterien.

Ein Teufelskreis, der nun seinen Lauf nimmt, indem der pH-Wert des Darms verändert wird und sich eine Fehlbesiedelung mit „falschen“ Darmbakterien breitmacht.