Kaninchen Geschlecht erkennen – So gehts!
Bei manchen Tierarten ist es für den Laien ohne Probleme möglich, das jeweilige Geschlecht mit Sicherheit und auf einen Blick zu erkennen. Beim Kaninchen ist das Ganze allerdings etwas schwieriger. Das liegt zum einen an der üppigen Körperbehaarung, die auch vor den äußeren Geschlechtsmerkmalen keinen Halt macht. Zum anderen aber auch an der Größe und am Alter der Tiere.
Geschlecht erkennen bei Jungtieren
Je kleiner und jünger das Kaninchen, desto schwieriger kann man das Geschlecht erkennen.Vorgehen bei der Geschlechtsbestimmung – so geht es!
Geduld, Zeit, Ruhe und gute Augen sind wohl die vier Attribute, die für die Geschlechtsbestimmung beim Kaninchen unerlässlich sind. Vor allem der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wer fleißig übt, der sieht bei der Geschlechtserkennung schnell Erfolg. Fehler werden allerdings auch direkt bestraft – mit ungeplantem Nachwuchs, hat man versehentlich einen Rammler bei den Häsinnen vergessen oder umgekehrt.
Um das zu vermeiden sollten die Kaninchen spätestens in der 11ten Lebenswoche auf ihr Geschlecht hin kontrolliert und separiert werden.
Anleitung: Geschlecht erkennen beim Kaninchen
- Hierzu setzt man sich am besten auf einen Stuhl und dreht das Kaninchen vorsichtig auf den Rücken. Das Hinterteil des Langohrs liegt jetzt auf den eigenen Beinen und der Rücken ruht, je nach Kaninchengröße, an Bauch und Brust des Halters.
- Nun spannt man die Bauchdecke von Mümmel mit einer Hand etwas nach oben und ertastet mit der anderen Hand vorsichtig die Geschlechtsregion.
- Mit leichtem Druck kann man nun die Haut an dieser Stelle auseinanderspannen und das hervortretende Geschlechtsteil in Augenschein nehmen.
- Ist es ein Rammler oder doch eine Häsin? Übt man kurz vor der Geschlechtsöffnung leichten Druck auf den Bauch des Kaninchens aus, tritt beim Rammler der Penis hervor (was durchaus einige Zeit dauern kann), während bei der Häsin lediglich ein Schlitz zu erkennen ist.
Die Grundlagen der Geschlechterbestimmung
Wer eine eigene kleine Kaninchenzucht anstrebt – oder eben keinen Nachwuchs möchte – , vor der Anschaffung eines Kaninchens steht oder schon Kaninchen als Haustiere hält, der wird sich früher oder später mit der Geschlechtserkennung befassen.
Grundsätzlich wird die Geschlechtsbestimmung mit dem Alter des Kaninchens immer einfacher, auch ein „Vergleichsobjekt“ ist bei der Bestimmung, ob Männlein oder Weiblein, sehr hilfreich. Dennoch ist die Geschlechtserkennung beim Kaninchen keine Hexerei und wie so vieles eine Sache der Übung.
Idealerweise lässt man sich die geschlechtlichen Unterschiede von Rammler und Häsin einmal von einer fachkundigen Person zeigen. Das muss nicht unbedingt ein Tierarzt sein, auch erfahrene Züchter und Zoofachhandungen helfen gerne weiter!
Auch Fotos als Anschauungsmaterial können hilfreich sein, wohingegen Zeichnungen nur bedingt weiterhelfen und eher die groben Unterschiede veranschaulichen. Was auf dem Papier problemlos zu erkennen ist, hat mit der Realität leider häufig wenig gemeinsam.
Geschlecht erkennen beim Rammler
Eigentlich sollte man annehmen, dass die Erkennung des männlichen Geschlechts auch beim Kaninchen relativ einfach ist. Immerhin handelt es sich um ein Männchen, das, wie jedes andere männliche Tier, im Normalfall über zwei Hoden verfügt, die von Außen sicht- und fühlbar sein sollten. Außerdem ist ein Penis vorhanden, der ebenfalls erkennbar sein dürfte.
Die Erschwernisse bei der Geschlechtserkennung des männlichen Kaninchens lassen bei aller Euphorie aber nicht lange auf sich warten. Die Hoden sind erst mit Erreichen der Zuchtreife gut zu erkennen, das ist je nach Rasse zwischen dem 6ten und 8ten Lebensmonat. Aber auch dann ist es nicht immer einfach, denn der Rammler kann die Hoden in die Bauchhöhle ziehen, sodass sie von außen nicht mehr zu sehen sind. Genau das macht er nämlich gerne, wenn er zum Nachsehen umgedreht wird.
Im Gegensatz zur Häsin lässt sich beim Rammler eine Art Röhre erkennen, die sich in einiger Entfernung zur Afteröffnung befindet. Bei älteren Tieren erkennt man außerdem die Hoden neben der Geschlechtsöffnung in der Leistengegend als zwei längliche, nur spärlich behaarte Gebilde. Bei jungen Tieren, die zwar ab dem 3ten Lebensmonat schon geschlechtsreif sein können, aber noch nicht zuchtreif sind, werden die Hoden obschon ihrer geringen Größe schnell übersehen und sind bei der Geschlechtsbestimmung somit wenig hilfreich.
Geschlecht erkennen bei der Häsin
Je jünger die Tiere bei der Geschlechtsbestimmung sind, desto geringer ist der erkennbare Unterschied zwischen Rammler und Häsin. Im Vergleich zum Rammler ist der Abstand zwischen Scheidenöffnung und Afteröffnung bei der Häsin etwas geringer. Außerdem bildet die Geschlechtsöffnung einen Schlitz, der, betrachtet man das Gesamtbild, als „U“ mit der Öffnung zum After erkennbar ist.
Ohne Vergleichsobjekt ist dieser kleine Unterschied allerdings äußerst schwer zu erkennen, wenn das Tier noch sehr jung ist. Hat man einen ganzen Wurf zur Geschlechtsbestimmung vor sich, erleichtert das das Unterfangen doch sehr, denn so fallen die Unterschiede der einzelnen Kaninchen am ehesten ins Auge.