Kaninchen-Futterliste: Gräser

In freier Wildbahn ernähren sich Kaninchen hauptsächlich von den unterschiedlichsten Gräsern und Pflanzen. Hierbei gehen sie sehr selektiv vor, das heißt, sie suchen sich das für ihren Körper „beste“ heraus, knabbern es an und lassen den „Rest“ einfach liegen.

Gräser als Kaninchenfutter

Wusstest du das...

Kaninchen fressen von der Pflanze, ist sie noch im Boden verwurzelt, vorzugsweise nur das obere Drittel. Junge, neu gewachsene Teile einer Pflanze werden dabei bevorzugt, da sie zum Einen besonders Nährstoffreich sind und sich zum Anderen noch kein Lignin in den Zellwände angereichert hat.

Hat die „Verholzung“ durch das Lignin erst einmal eingesetzt, so ist dieser Pflanzenteil nahezu unverdaulich für das Kaninchen und wird verständlicherweise verschmäht.

Werden Kaninchen in Gefangenschaft gehalten, muss der Mensch die Vorselektion übernehmen und dem Kaninchen eine möglichst große Vielfalt an unterschiedlichen Gräsern anbieten.

Ein möglichst hoher Blattanteil sollte dabei selbstverständlich sein, damit sich das Kaninchen „seine“ Favoriten selber auswählen kann. Die Abfallmenge ist bei dieser Art der Fütterung relativ hoch, daher muss dem Kaninchen eine ausreichende Menge angeboten werden.

Unser Tipp

Im Idealfall reicht man in Etwa so viel Grünfutter, wie das Kaninchen selbst wiegt. Gräser und Kräuter spielen dabei, neben Blumen, natürlich eine wichtige Rolle.

Doch Achtung, Wiese und Rasen ist längst nicht dasselbe!

Rasen, Wiese, Gras – wo ist der Unterschied

Kaninchen auf einem gepflegten englischen Rasen sind zwar in „ihrem“ Element, doch von ausgewogener Ernährung kann hier nicht gesprochen werden. Viel zu einseitig das ganze, aber wo sind jetzt die Unterschiede?

Kaninchen auf dem Rasen

Ist nicht alles Gras, was als Rasen wächst? Die Unterschiede sind für den Laien zunächst kaum ersichtlich – und meistens auch nicht wichtig. Wenn es um die Fütterung von Kaninchen geht, allerdings schon, also kann ein Blick auf die Unterschiede nicht schaden.

Richtig ist, dass der heimische Rasen aus Gras besteht, die Wiese aber auch. Dennoch sind die Unterschiede riesig, denn das Einheitsgrün vor der Haustür setzt sich lediglich aus wenigen Grasarten zusammen. Zu finden sind im Rasen neben unterschiedliche Süßgrasarten zwar auch Weidelgras, Knäuelgras oder Rispengras. Vielleicht verirrt sich das ein oder andere Gänseblümchen noch und wird nicht sofort als ungebetener Gast entfernt, aber das war es dann auch schon mit der Vielfalt.

Hinweis

Grob gesehen findet man auf einem Quadratmeter schön gepflegtem Gartenrasen rund 12 verschiedene Pflanzenarten.
Kaninchen auf einer artenreichen Wiese

Ganz anders sieht es auf einer blütenreichen Wiese aus. Hier tummeln sich bis zu 60 Pflanzenarten. Schnell wird der Unterschied klar. Gras wächst sowohl auf dem Rasen, als auch auf der Wiese, der Artenreichtum der Wiese ist allerdings um ein Vielfaches höher, als der eines Vorgartenrasens. Welche Variante gefällt dem Kaninchen wohl besser und ist gleichzeitig gesünder und schmackhafter?

Gräser in der Kaninchenfütterung

Neben Kräutern, Pflanzen und Blumen bilden Wiesengräser eines der Hauptnahrungsquellen von – zumindest wildlebenden – Kaninchen.

Damit unsere Hauskaninchen auch in den Genuss einer artgerechten, möglichst naturnahen Fütterung kommen, sollten gesunde Wiesengräser in jedem Fall auf ihrem Speiseplan stehen. Hierzu gehören nicht nur die wenigen Arten unter den Süßgräser, wie sie in gewöhnlichen Rasenmischungen zu finden sind, sondern auch jene, die sich zumeist auf Wiesen befinden.

Hinweis

Zur Pflanzenfamilie der Süßgräser gehören rund 10.000 verschiedene Arten in diversen Gattungen.

Kein Wunder, dass sie zu den ältesten Nutzpflanzen überhaupt zählen, denn nicht nur für Kaninchen haben Gräser Bedeutung, auch vom menschlichen Speiseplan sind sie längst nicht mehr wegzudenken, denn auch Getreide gehört in die Gruppe der Gräser.

Alle Arten aufzuführen würde sicherlich den Rahmen sprengen, daher sollen nur die gängigsten Gräser für Kaninchen angesprochen werden. Hierzu zählen die „typischen“ Gräser in ihrer grasartige Gestalt, die ein wenig an Getreide erinnern wie:

  • Knäuelgras
  • Rispengras
  • Rohrschwingel
  • Weidelgras
  • Wiesenkammgras
  • Wiesenlieschgras
  • Wiesenrispengras
  • Wiesenschwingel

Hinweis

Auch „echte Getreidearten wie Gerste, Dinkel, Roggen oder Hafer gehören zur Familie der Gräser und werden von Kaninchen gerne gefressen. Natürlich sind auch die Samen dieser Gräser ein schmackhaftes Kaninchenfutter, weshalb ihnen ein eigenes Thema gewidmet ist.