Futter für das kranke Kaninchen

Genau wie kranke Menschen, benötigen auch Kaninchen mit gesundheitlichen Problemen ein speziell auf ihre Bedürfnisse angepasstes Futter.

Je nach Krankheitsbild kann das zu einem teilweisen oder gänzlichen Verbot bestimmter Futtermittel oder Futtermittelbestandteile sein. Andere Krankheiten beim Kaninchen erfordern lediglich Schonkost über einen gewissen Zeitraum.

Bei bestimmten Krankheiten kann das passende Futter bei der Genesung sehr hilfreich sein, andere Krankheiten erfordern geradezu „Spezialrezepte“ damit das Kaninchen schnell wieder gesund wird.

Mit einer genau auf den Bedarf des kranken Kaninchens abgestimmten Aufbaukost wird zudem der Zeitraum der Rekonvaleszenz hervorragend unterstützt.

Futter für Kaninchen mit Allergien

Je nachdem auf welche Bestandteile (Futtermittel, Staub, Umweltgifte, etc.) unser hoppelnder Freund eine allergische Reaktion zeigt, sollten diese natürlich als erstes aus dem Umfeld des Kaninchens eliminiert werden.

Vielfach, besonders bei Futtermittelunverträglichkeiten, ist das nicht besonders schwer, bei anderen Allergien, zum Beispiel Hausstaub oder Pollen, wird es schon schwieriger bis unmöglich, das Kaninchen von den Allergenen fern zu halten.

Hier hilft eine gezielte Unterstützung des Kaninchens mit der entsprechenden Fütterung. Das Immunsystem sitzt im Darm, ist dieser nicht gesund und voll funktionstüchtig, können sich auch die körperlichen Auswirkungen einer Allergie nicht bessern. Für solche kranken Kaninchen ist eine ausgewogene, möglichst naturnahe Fütterung von immenser Bedeutung.

Die Hauptbestandteile bilden dabei Gräser, Kräuter, Blüten und Pflanzen von unbehandelten, extensiv genutzten Weide- oder Brachflächen.

Auch im Winter kann der Hauptbestandteil des Futters aus diesen Futtermitteln bestehen und mit entsprechenden Sämereien und Zweigen aufgewertet werden.

Gemüse oder Obst sollte nur in Maßen gefüttert werden, um die empfindliche Darmflora zu schonen und mit den enthaltenen Einfachzuckern ins Ungleichgewicht zu bringen.

Auf Heu sollte bei entsprechender Allergie gänzliche verzichtet werden.

Futter für Kaninchen mit Verdauungsproblemen

Ein gesunder Darm will gepflegt werden und das schafft man nur mit artgerechter Ernährung. Ist die Darmflora erst einmal geschädigt oder im Ungleichgewicht, sollte eine Umstellung des Futters in langsamen Schritten erfolgen.

Hinweis

Auch übergewichtige Kaninchen danken eine langsame Futterumstellung, da ein abrupter Futterwechsel oftmals eine Weigerung der Nahrungsaufnahme mit sich bringt und die kann ziemlich gefährlich werden.

Bei Verdauungsproblemen liegt das Hauptaugenmerk also zunächst darauf, die Ursache zu finden und entsprechend auszuschalten. Bei Durchfall ohne erkennbaren Grund, etwa einer Fütterung mit zu viel Saftfutter,  sind kurzfristige „stopfende“ Maßnahmen erlaubt, zum Beispiel durch die Fütterung von Bananen.

Unser Tipp

Auch die Morosche Möhrensuppe hat sich bei Durchfällen sehr bewährt und wird vom Kaninchen gerne genommen und gut vertragen.

Futter für Kaninchen mit Zahnproblemen

Zahnprobleme sind häufig hausgemachte Probleme beim Kaninchen. Durch einen zu geringen Zahnabrieb kommt es zu Verwachsungen und einem zu starken Wachstum der Schneidezähne, sodass die Kaninchen nicht mehr selber in der Lage sind, diese zu regulieren.

Normalerweise reicht für das Kaninchen mit Zahnproblemen eine naturnahe Fütterung mit hohem Faseranteil, wie es Weide und Wiese bereithält.

Zahnabrieb durch Fasern

Unser Tipp

Knabberstangen, Wetzsteine, Kraftfutter und hartes Brot sind weder nötig noch gesund, um einem zu hohen Zahnlängenwachstum entgegenzuwirken.

Nachdem der Tierarzt die Zähne des Kaninchens saniert hat, sollte es ausgewogen ernährt werden, um einem erneuten Problemfall vorzubeugen.

Spezielles Futter für Kaninchen mit Zahnproblemen, das „extra soft“ ist, dient lediglich dem Futterhersteller, nicht aber dem betroffenen Kaninchen, da es die Symptomatik nur verschlimmert.  

Päppelfutter für Kaninchen

Manchmal ist es notwendig, Kaninchen unter Zwangsernährung zu setzen. Das kann der Fall sein, wenn sie durch Krankheiten zu stark an Gewicht verloren haben oder einfach zu entkräftet sind, um alleine ausreichende Futtermengen aufzunehmen.

Bei Kaninchen, die das Fressen gänzlich eingestellt haben, muss dieses per Spritze in vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt durch den Halter auf manuellem Wege zugeführt werden. Geeignet sind milchfreie, rein vegetarische Gläschen für Babys, zum Beispiel Karotte pur, die den Vorteil haben, auch für die Flüssigkeitsaufnahme zu sorgen.

Geeignet sind auch Gemüsesorten, Sämereien und sogar Wiesenkräuter und Gräser, die selber zu einem homogenen Brei püriert werden. Diese sollten allerdings stets frisch zubereitet und zügig verfüttert werden, da die im Grünfutter enthaltenen Bakterien sonst mit der Arbeit beginnen und das Futter anfängt zu gären.

Frisst das Kaninchen wieder selbstständig, so kann auf kalorienreiche Futtermittel umgestiegen werden. Neben Grünfutter eignen sich hier besonders gut Knospen und fetthaltige Samen, etwa Sonnenblumenkerne.