Wohnungskaninchen im Sommer in den Garten lassen?

Kaninchen lieben es, im Freien umher zu hoppeln. Das gilt natürlich auch für die Wohnungskaninchen, weshalb es sich durchaus lohnen kann, die Kaninchen im Sommer in den Garten zu lassen.

Wohnungskaninchen darf in den Garten

Gut zu wissen

Grundsätzlich vertragen Kaninchen Kälte besser als Hitze, was damit zu begründen ist, dass freilebende Kaninchen sich in ihren kühlen Höhlen aufhalten.

Doch Kaninchen, die in der Wohnung gehalten werden, sind die klimatischen Bedingungen im Freien natürlich nicht gewöhnt und müssen erst langsam an diese herangeführt werden. Andernfalls besteht eine hohe Erkältungsgefahr.

Lassen Sie Ihre Kaninchen also erst ab ca. 15°C in das Freigehege. Diese Temperatur gilt als ideal, da sich die Kaninchen in der Regel nicht mehr erkälten, aber auch nicht zu stark von der Sonne gestresst werden.

Bei Temperaturen zwischen 15 und höchstens 25°C ist es kein Problem, die Tiere tagsüber mehrere Stunden im Freien zu halten. Liegen die Temperaturen darüber, sollten Sie jedoch auf einen schattigen Platz achten, wenn die Kaninchen mehrere Stunden im Freilauf bleiben sollen.

Schattiger Platz im Freilauf ist wichtig

Das Kaninchen auch nachts draußen halten

Viele Kaninchenbesitzer, halten die Kaninchen während der warmen Monate gerne komplett draußen. Dies bietet den Kaninchen mehr Abwechslung und sie können frisches Grün fressen sowie lebenswichtiges Vitamin D tanken, von dem sie in den Wintermonaten meist zu wenig bekommen.

Wenn Sie planen, Ihre Kaninchen den ganzen Sommer über – also auch in der Nacht – im Außengehege zu halten, beachten Sie Folgendes:

  • Die Temperaturen sollten mindestens 15°C betragen, ehe Sie die Tiere in das Außengehege lassen
  • Es sollte nachts keinen Frost mehr geben
  • Lassen Sie die Kaninchen frühestens Anfang April dauerhaft im Freigehege
  • Bauen Sie das Gehege an einem Ort auf, an dem es vor extremer Sonnen und vor Regen geschützt ist

Das ist außerdem zu beachten

Abgesehen von Kälte und Hitze lauern bei der Freilandhaltung noch andere Gefahren.

Das Kaninchen muss sich langsam an das frische, grüne Gras gewöhnen

Leben die Kaninchen plötzlich zumindest tagsüber in einem Freilauf, der normalerweise auf einer Wiese platziert wird, kann es sein, dass die Tiere sehr viel frisches Gras mümmeln. Normalerweise ist dies auch kein Problem. Im Gegenteil: Frisches Grün ist für die Kaninchen sehr gesund und liefert ihnen wichtige Vitamine und Nährstoffe.

Kaninchen frisst frisches Gras

Allerdings ist der Körper durch die Innenhaltung anderes Futter gewöhnt, sodass Ihre Kaninchen möglicherweise Durchfall bekommen.

Damit dies nicht passiert, empfehlen wir Ihnen, die Kaninchen schrittweise nach draußen zu lassen und die Zeit von Tag zu Tag zu erhöhen. Eine halbe Stunde reicht für den Anfang aus, während die Kaninchen nach einer Woche schon etwa zwei bis drei Stunden draußen bleiben können.

Hat das Kaninchen durch zu viel frisches Gras bereits Durchfall bekommen, unternehmen Sie am besten Folgendes:

  • Füttern Sie dem Kaninchen Heu und getrocknete Kräuter
  • Bieten Sie ihm außerdem Trockenfutter an
  • Geriebene Karotten und Äpfel können dem Durchfall entgegenwirken

Schützen Sie Ihr Kaninchen vor Fressfeinden

Bei der Außenhaltung sollten Sie zudem beachten, dass es hier Fressfeinde gibt, die vor allem nachts zuschlagen. Der Fuchs und der Marder beispielsweise kommen, sobald die Dämmerung eintritt.

Greifvögel, die ebenfalls zu den Fressfeinden gehören, kreisen außerdem tagsüber über dem Gehege.

Fressfeinde der Kaninchen

Ein ausreichender Schutz Ihrer Kaninchen ist daher unbedingt notwendig. Sichern Sie das Gehege nach allen Seiten und auch nach oben bestmöglich ab, um zu verhindern, dass der Fuchs und andere Fressfeinde Ihre Hasen holen kommen oder sie zumindest verletzt oder tot im Käfig zurücklassen.

Als Möglichkeiten zur Absicherung können Sie einen stabilen Käfig sowie ein Schutznetz verwenden. Kaninchen, die auch nachts draußen gehalten werden, sollten in einem stabilen Gehege, welches von Gittern umgeben und außerdem überdacht ist, gehalten werden.

Achten Sie auf einen ruhigen Standort des Geheges

Kaninchen können bei der Außenhaltung unter Umständen stark gestresst sein, beispielsweise wenn spielende Kinder im Garten kreischen oder der Hund permanent vor dem Freilauf auf- und ab läuft. Deshalb ist es wichtig, die Kaninchen an einem ruhigen Ort unterzubringen, am besten in einer geschützten Ecke.

Auch sollte das Gehege möglichst weit von der Straße entfernt liegen.