Kaninchen stubenrein

Die Kommunikation von Kaninchen untereinander erfolgt hauptsächlich über Geruchsmarkierungen. Hierzu reiben Sie ihr mit Duftdrüsen ausgestattetes Kinn an Gegenstände oder markieren ihr Revier durch Harn und Kot. Vor allem das Absetzen von Harn und Kot ist für Kaninchenhalter nicht immer angenehm, besonders nicht während des Freilaufs in der Wohnung. Ein wenig Erziehung kann also nicht schaden. Dabei ist es gar nicht so schwer, Kaninchen stubenrein zu bekommen, vorausgesetzt, man akzeptiert die natürlichen Bedürfnisse der Kaninchen.

Außerdem sollten sich Kaninchenhalter bei all den Bemühungen, ihr Kaninchen zur Stubenreinheit zu erziehen im Klaren darüber sein, dass ein Kaninchen nie so stubenrein wird wie Hund oder Katze.

Pipi hier, Häufchen dort

Zur Kaninchenkommunikation gehört das Riechen ebenso wie die Körpersprache und die Lautäußerung. Die letzten beiden Kommunikationspunkte sind in der Dunkelheit des Baus, in dem die Kaninchen einen Großteil ihrer Lebenszeit verbringen, nicht sonderlich geeignet. Die Duftmarkierung funktioniert hingegen auch, wenn der Kommunikationspartner außerhalb von Sicht- und Rufweite ist. Anhand der Duftstoffe, die den individuellen Charakter eines jeden Kaninchens ausmachen, ähnlich, wie der menschliche Fingerabdruck, erfolgt die gegenseitige Erkennung. Aber auch die Reviermarkierung wird mit Hilfe der Duftdrüsen in Anal- und Leistenregion durchgeführt. Nicht zuletzt wird die sexuelle Attraktivität des jeweiligen Kaninchens durch seinen ganz speziellen Duft beeinflusst.

Diese Duftstoffe werden schon beim bloßen Sitzen auf dem Boden hinterlassen, durch die Drüsen am Kinn buchstäblich aufgerieben und natürlich durch Kot und Urin an die gewünschte Stelle, mitunter auch auf Artgenossen, gesetzt. Vor diesem Hintergrund ist es also kaum verwunderlich, dass Kaninchen – zumindest aus Menschlicher Sicht – überall ihren Kot und Urin hinterlassen, wenn sie im Freilauf durch die Wohnung huschen. Für die Kaninchen bedeutet das Absetzen ihrer Hinterlassenschaften lediglich die Markierung ihres Reviers und die muss natürlich stetig erneuert werden, wenn der Mensch mit seinem Putzfimmel nach jedem Freilauf all die schönen Duftspuren wieder wegwischt.

Unterschiedliche Ansichten

Kaninchen sind von Natur aus sehr saubere Tiere. Wildkaninchen suchen zum Toilettengang in der Regel immer wieder bestimmte Plätze auf. Das lässt sich auch beim Hauskaninchen beobachten. So sucht es sich im Stall meistens eine bestimmte Stelle aus, in der Kot und Urin abgesetzt werden. Gerne wird das Koten und Urinieren auch auf mehrere Toilettenplätzen verteilt, was gleichzeitig der Reviermarkierung dient.

Dass diese Plätze nicht unbedingt mit denen übereinstimmen, die wir Menschen beim Freilauf in der Wohnung gerne hätten, zeigt sich in der Vorliebe der Kaninchen, einen zentralen Platz für ihr Geschäft aufzusuchen. Dass die Kaninchentoilette ausgerechnet mitten im Raum steht, stört die Langohren wenig, den Halter hingegen schon. Wer seinem Kaninchen beim freien Auslauf in der Wohnung aber nun auf Biegen und Brechen einen aus menschlicher Sicht geeigneten Toilettenplatz aufzwingen möchte, der kann das Unterfangen Stubenreinheit auch gleich begraben! Dennoch lässt sich das stille Örtchen so arrangieren, dass sowohl der Mensch, wie auch das Kaninchen glücklich sind.

So wird das Kaninchen stubenrein

Wer sein Kaninchen beim Freilauf sorgfältig beobachtet, stellt schnell fest, dass es immer dieselben Stellen aufsucht, um seinen Kot und Urin abzusetzen. Um das Kaninchen stubenrein zu bekommen, liegt es nahe, ein Toilettenhäuschen oder eine Schale mit Einstreu an diesen Stellen des Freilaufs aufzustellen. Manchmal hilft es auch, das Kaninchenklo etwas erhöht aufzustellen, denn häufig sind es zentrale Plätze, die sich ein Kaninchen in der Wohnung zum Koten aussucht. Kaninchen mögen es, wenn jeder ihre Toilette auf Anhieb sehen (und gerne auch riechen) kann.

Es kann also durchaus sein, dass die Kaninchentoilette mitten auf dem schicken Wohnzimmerteppich steht. Allerdings nur zunächst, denn mit einem kleinen Trick lässt sich der Klopfer dazu überreden, die Toilette an eine für den Menschen „hübsche“ Stelle zu verlegen. Hat sich der hoppelnde Hausgenosse erst einmal an seine Toilette (die immer noch dort steht, wo es sich der Vierbeiner ausgesucht hat) gewöhnt und setzt Kot und Urin nicht mehr auf Teppich, Fliesen und Co. ab, so kann die Kaninchentoilette von nun an täglich ein kleines Stückchen verschoben werden. Das ist zwar eine sehr zeitintensive Methode, um das Kaninchenklo aus dem menschlichen Sichtbereich zu verbannen, aber eine sehr effektive. Vor allem aber eine Methode, die sich im Hinblick auf die Stubenreinheit des Kaninchens durchaus lohnt!