Hausmittel Pfefferminztee

In der Kaninchenernährung spielen frische Pflanzen und Kräuter eine wichtige Rolle. Sie liefern nicht nur viele Nährstoffe für die Pflanzenfresser, sondern enthalten auch zahlreiche Wirkstoffe. Vor allem, wenn es dem Kaninchen nicht gut geht und es durch das ein oder andere Wehwehchen geplagt wird, ist ein Griff zum heilenden Kraut sinnvoll.

Oft sind die Wirkmechanismen von Pflanzen allerdings sehr umstritten und nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Die Inhaltsstoffe und die Erfahrungsberichte, die für einzelne Kräuter oftmals über Generationen hinaus überliefert werden, sprechen jedoch für sich. So erlauben sie eine recht gezielte Anwendung bei bestimmten Beschwerdebildern. So auch die Pfefferminze, die, zumeist als Tee, eine ganze Palette an hilfreichen Einsatzmöglichkeiten beim Kaninchen bietet.

Aber Vorsicht! Bei Dauerfütterung verliert die Pfefferminze ihre heilende Wirkung, denn der Kaninchenkörper „gewöhnt“ sich an den duftenden Helfer!

Herkunft der Pfefferminze

Ein bisschen Botanik muss natürlich sein, damit man sich ein allumfassendes Bild zur Pfefferminze (Menthae piperitae folium) machen kann. Immerhin begegnet einem die grüne Pfefferminze im Alltag ständig, gehört sie doch zu den beliebtesten Heilpflanzen und ist auch als Lebensmittel stark vertreten. Nachdem die Pfefferminze Jahr 1696 in einem englischen Garten entdeckt wurde, baute man sie ab 1750 gezielt an. Als Arzneipflanze und zur Gewinnung von ätherischem Öl wird sie vornehmlich in den gemäßigten Klimazonen wie Europa, Indien, Nord- und Südamerika, sowie Australien angebaut. Als Medizinanbau stammt die Pfefferminze hingegen überwiegend aus den USA, Argentinien, Kanada, Griechenland, Bulgarien und Spanien.

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige krautige Pflanze und gehört zu den Lippenblütlern. Ihre Stängel werden bis zu 90 cm hoch und sind mit gezahnten, spitz zulaufenden grünen Blättern versehen. Von Juli bis August zeigt sich an der Spitze der Stängel ein lila farbiger Blütenkelch. Zur Verwendung kommen allerdings lediglich die Pfefferminzblätter entweder ganz oder in geschnittener Form. Zur Herstellung von Pfefferminzöl dienen die Zweigspitzen der Pfefferminzpflanze.

Inhaltsstoffe der Pfefferminze

Der Hauptinhaltsstoff der Pfefferminzblätter ist ätherisches Öl. Der Hauptanteil der 0,5 bis 4 Prozent ätherischen Öls besteht aus Monoterpenen, zum Beispiel zu 35 bis 45 Prozent aus Menthol, 15-20 Prozent Menthon, 6-8 Prozent 1,8-Cineol, 2-7 Prozent Menthofuran, etc. Diese sind unter anderem für das typische Pfefferminz Aroma verantwortlich. Ansonsten finden sich noch verschiedene Flavone, Triterpensäuren und freie Phenolcarbonsäuren.

Wirkung von Pfefferminztee bei Kaninchen

Pfefferminztee glänzt mit vielerlei Wirkung, die nicht alle nur durch Überlieferungen und Erfahrungswerte belegt sind. Auch im Labor konnte die Wirkung von Pfefferminztee bereits belegt werden. So konnte Beispielsweise nachgewiesen werden, dass sowohl Pfefferminzöl, wie auch pulverisierte Pfefferminzblätter eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien, Hefen, Schimmelpilze und Mikroorganismen haben. Neben der Antimikrobiellen Wirkung der Pfefferminze wurde auch ihre Wirksamkeit gegen einige Viren entdeckt. Außerdem wird der Pfefferminze eine entwässernde, galletreibende und damit appetitanregende, sowie eine krampflösende Wirksamkeit nachgesagt, die zum Teil auch in Tierversuchen dargestellt wurde. Pfefferminzöl eignet sich übrigens auch als Insektizid gegen verschiedene Käfer und Nematoden.

Anwendungsgebiete von Pfefferminztee beim Kaninchen

Die Anwendungsgebiete der Pfefferminze beim Kaninchen leiten sich von den einzelnen Wirkspektren ab. Durch die krampflösenden Eigenschaften eignet sich Pfefferminztee als Aufguss daher bei diversen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Vor allem, wenn sie mit krampfartigen Schmerzen einhergehen, etwa bei Erbrechen, Durchfall oder Magen, bzw. Darmentzündungen. Bakterielle Infektionen und Virusinfektionen, vor allem mit Herpesviren, Hefepilzproblematiken und Appetitlosigkeit können mit der Gabe von Pfefferminztee ebenfalls sehr gut unterstützt werden.

Dosierung und Zubereitung von Pfefferminztee

Die übliche Dosis für ein Kaninchen pro Tag liegt, je nach Größe und Gewicht, bei 0,2 bis 1 Gramm Pfefferminzblätter oder 0,1 bis 0,8 ml Pfefferminztinktur. Die Zubereitung von Pfefferminztee als Aufguss erfolgt entweder aus ganzen oder zerkleinerten Pfefferminzblättern im Verhältnis 1:10 bis max. 1:100 oder alternativ durch in Wasser aufgelöstes Pfefferminzöl im Verhältnis 1:1000.

Wird Pfefferminze als Heilpflanze eingesetzt, so sollte auf Arzneibuchqualität geachtet werden. Im Handel erhältlicher Pfefferminztee im Aufgussbeutel weist in der Regel Lebensmittelqualität auf, für eine befriedigende Wirkung ist der Wirkstoffgehalt darin aber oft viel zu gering. Pfefferminztee in Arzneibuchqualität enthält mindestens 1,2 Prozent ätherisches Öl!