Hausmittel Anis-Kümmel-Tee
Anis gilt als Klassiker unter den Weihnachtsgewürzen und macht auch so eine gute Figur unter den Küchengewürzen, während Kümmel den Ruf genießt, schwer verdauliche Speisen bekömmlicher zu machen. Beide zusammen stellen ein unschlagbares Team im Kampf gegen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt jeglicher Art. Und das nicht nur beim Menschen, sondern auch bei unseren Langohren! Anis-Kümmel-Tee gehört daher in jede Kaninchenhaltung. Dennoch sollte es mit Bedacht zum Einsatz kommen, und nicht als regelmäßige Beigabe dem Futter täglich zugefügt werden.
Anis und Kümmel
Zwei, die sich ähnlich und doch so fremd sind. Was die Inhaltsstoffe angeht, so sind sowohl Anis als auch Kümmel mit reichlich ätherischen Ölen, fetten Ölen und diversen Säuren ausgestattet. Von beiden Pflanzen werden lediglich die Samen genutzt, die einen aromatisch würzigen Geruch und Geschmack versprechen. Auch hinsichtlich der Anwendungsgebiete ähneln sich die beiden wohlriechenden Samen, denn sie werden beide traditionell für gastrointestinale Beschwerden eingesetzt. Als Küchengewürz haben sie zudem einen unabdingbaren Wert, nicht nur bei Sterneköchen! In ihrer Wirkung sind Anis und Kümmel ebenfalls sehr ähnlich, zielen doch beide auf Beschwerden im Verdauungstrakt ab. Allerdings ist die krampflösende Wirkung des Kümmels, dem des Anises deutlich überlegen. Im gesamten europäischen „Kräutergarten“ ist Kümmel die Pflanze, die am stärksten karminativ (gegen Blähungen) wirkt. Dafür kommt Anis auch bei Beschwerden des Atmungsapparates zum Einsatz, denn es wirkt schleimlösend und erhöht die Flimmerbewegung der Bronchien, sodass mit dem Anis eine auswurffördernde Eigenschaft verbunden ist.
Anis-Kümmel-Tee für Kaninchen
Eine Mischung aus Anis und Kümmel sollte in der Hausapotheke für unsere heimischen Mümmelmänner keinesfalls fehlen. Gerade der Verdauungstrakt der Kaninchen beschert dem Halter nicht selten selbst Magenschmerzen. Zu viel gärendes Saftfutter macht schnell schmerzende Blähungen beim Kaninchen und auch sonst sind fütterungsbedingte Blähungen und Verdauungsbeschwerden keine Seltenheit in der Kaninchenhaltung. Eine Mischung aus Anis und Kümmel, der vom Kaninchen als Tee gerne genommen wird, lindert recht schnell den fütterungsbedingten Missstand.
Die meisten Fertigteemischungen gibt es in Form von Fenchel-Anis-Kümmel-Tees, man kann die beiden Samen aber auch einzeln beschaffen und den Anis-Kümmel-Tee selber mischen. Wichtig ist hierbei, dass es sich um Arzneiqualität und keine Supermarkt-Teemischung handelt. Fertigteemischungen aus dem Supermarkt sind häufig für den täglichen Verzehr hergestellt und die Konzentration der Wirkstoffe darin entsprechend niedrig gehalten. Um die gewünschten gesundheitlichen Effekte zu erzielen, sollte man als Kaninchenhalter daher lieber etwas tiefer in die Tasche greifen und Heilkräuter in Arzneiqualität erstehen. Kräuterhäuser oder Apotheken bieten hier eine gute Anlaufstelle.
Zubereitung und Anwendung
Für einen Anis-Kümmel-Tee gibt man jeweils 1 Gramm Samen in ein Behältnis und übergießt dieses mit 200 Milliliter kochenden Wassers. Der Ansatz wird mindestens 10 Minuten zum Ziehen stehen gelassen. Den erkalteten Tee serviert man nun dem Kaninchen, wobei die meisten Kaninchen diesen gerne zu sich nehmen. Auch die Samen von Anis und Fenchel, die nach der Zubereitung übrig geblieben sind, kann man dem Langohr anbieten, allerdings stoßen diese aufgrund des recht intensiven Geschmacks nicht immer auf Begeisterung. Wie bei allen Arzneipflanzen und erst recht bei so stark wirksamen Kräutern wie diesen beiden sollte man eine Daueranwendung vermeiden. Als Faustformel gilt hier nach sechs Wochen Dauergabe mindestens zwei Wochen Pause! Durch das Pausieren werden zum einen mögliche unerwünschte Langzeitwirkungen vermieden und zum anderen die erwünschte Wirksamkeit erhalten, ohne, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt.