Hausmittel Fencheltee

Neben Pfefferminz- und Kamillentee ist es wohl der Fencheltee, der zu den am meisten geschätzten Kräutertees zählt und in kaum einem Haushalt fehlt. Er gehört zu den Hausmitteln, die nicht nur beim Menschen zum Einsatz kommen, er entfaltet auch beim Kaninchen seine wohltuende Wirkung. Obwohl wir Fencheltee häufig lediglich mit Blähungen und Völlegefühl in Verbindung bringen, ist sein Wirkspektrum wesentlich breiter gefächert, sodass er auch bei anderen Beschwerden verabreicht werden kann.

Herkunft des Fenchels

Fencheltee wird aus den Früchten oder Teilfrüchten vom Bitteren Fenchel (Foenicum vulgare) gewonnen. Die Heimat des Fenchels war ursprünglich einmal der Mittelmeerraum, heute wird er fast auf der gesamten Erdkugel angebaut, Hauptsache, das Klima ist für ihn genehm. Für die Arzneigewinnung stammt er heute jedoch hauptsächlich aus China, Indien, Ägypten und einigen osteuropäischen Ländern. Der Bittere Fenchel benötigt nährstoffreiche Böden, gerne Lehm oder Löss, die mäßig trocken und warm sind. Fenchel ist eine recht ausdauernde krautige Pflanze und zählt zu den Doldenblütern. Die kahlen Stängel mit den haarförmigen Blättern enden in einer ebenso kahlen Dolde, die wiederum mit kleinen, viele winzige Blüten enthaltenen Döldchen versehen ist. Der Anblick erinnert ein wenig an Raumschiffe ferner Galaxien, ist für die Teegewinnung allerdings essenziell. Von der bis zu zwei Meter hohen, anisähnlich riechenden Pflanze werden lediglich diese „Satelliten“ benötigt, denn hier verbergen sich die zylindrischen Früchte, die getrocknet und zur Zubereitung von Fencheltee verwendet werden.

Inhaltsstoffe des Fenchels

Der Geruch von Fencheltee ist angenehm würzig und durch sein typisches Aroma schnell zu erkennen. Verantwortlich für diesen charakteristischen Duft ist der Hauptinhaltsstoff des Fenchels, das ätherische Öl. Der Pflanze dient es als Schutz vor Schädlingen, aber auch zum Anlocken von Insekten, die für die Bestäubung und somit für die Fortpflanzung nötig sind. In den Fenchelfrüchten sind hauptsächlich 3 Hauptkomponenten enthalten, trans-Anethol, Fenchon und Estragol. Im Fencheltee sind aber auch noch weitere Inhaltsstoffe vertreten, etwa unterschiedliche Phenolcarbonsäuren und Flavonoide.

Wirkung von Fencheltee bei Kaninchen

Die unterschiedlichen Wirkstoffe arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, Erkrankungen zu lindern. Die genauen Wirkmechanismen konnten allerdings bislang noch nicht vollständig geklärt werden. So hat Fencheltee neben seinen verdauungsfördernden, krampflindernden, blähungslindernden und appetitanregenden Eigenschaften auch noch eine entzündungshemmende, antiseptische, auswurffördernde und schleimlösende Wirkung.

Anwendungsgebiete von Fencheltee beim Kaninchen

Durch sein umfangreiches Wirkspektrum wird Fencheltee nicht nur bei diversen Beschwerden des Magen-Darmtraktes verwendet, insbesondere beim Kaninchen konnte eine Förderung der Magen-Darm-Beweglichkeit nachgewiesen werden, sondern auch bei Atemwegserkrankungen. Hier wirkt es reizend und durchblutungsfördernd auf die Bronchien, fördert also den Auswurf, was vor allem dem trans-Anethol und dem Fenchon zugeschrieben werden kann. Auch bei Krämpfen im Darmbereich wird Fencheltee lindernd eingesetzt, da es hier entkrampfend wirkt.

Dosierung und Zubereitung von Fencheltee

Fencheltee lässt sich am einfachsten in Form von Teebeuteln zubereiten, die lediglich mit heißem Wasser aufgegossen werden müssen. Hierbei sollte auf Arzneiqualität geachtet werden, da der Wirkstoffgehalt bei vielen Fencheltees aus dem Einzelhandel eher gering ist und somit die angestrebte Konzentration und die entsprechende Wirkung nicht erzielt wird.

Fenchelfrüchte sind in der Apotheke oder im Kräutergeschäft auch also lose Ware zu beziehen und können dann als Aufguss oder Abkochung zubereitet und verfüttert werden. Für einen Aufguss werden die Fenchelsamen mit kochendem Wasser übergossen, für eine Abkochung werden die Fenchelsamen einige Minuten lang im Wasser aufgekocht. Die Konzentration sollte bei beiden Zubereitungsvarianten zwischen 1 zu 10 und 1 zu 30 betragen. Die Tagesdosis für ein Kaninchen liegt, je nach Größe und Gewicht zwischen 0,2 und 2 Gramm.