Kaninchen Eingewöhnung – schonend und langsam

Nach einiger Vorbereitung ist nun endlich der Tag gekommen, an dem Ihr neues Kaninchen bei Ihnen einzieht. Die Vorfreude und die Aufregung sind sicher groß. Dennoch sollten Sie einen kühlen Kopf bewahren, um die Kaninchen Eingewöhnung so schonend für das Kaninchen durchzuführen wie möglich.

Eingewöhnung des Kaninchens

Was Sie beim Einzug des Kaninchens beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kaninchen Eingewöhnung vorbereiten

Wenn Sie das Kaninchenbaby abholen, wird dieses zunächst einmal gestresst sein, denn
  • Sie nehmen es von seiner Mutter und seinen Geschwistern oder anderen Artgenossen weg.
  • Das Kaninchen kennt Sie nicht und hat somit noch kein Vertrauen in Sie entwickelt.
  • Sie bringen das Kaninchen in eine neue, ihm nicht bekannte Umgebung, was es zusätzlich beunruhigt.

All diese Dinge sollten Sie im Hinterkopf behalten und die Ankunft des Kaninchens bestmöglich vorbereiten und die Kaninchen Eingewöhnung in Ruhe durchführen zu können.

Ehe Sie das Kaninchen abholen, sollten Sie die folgenden Dinge bereits erledigt haben:
  1. Der Stall und das Gehege sind errichtet (egal ob innen oder außen)
  2. Sie haben die Einrichtung besorgt und im Gehege aufgestellt
  3. Sie haben die Einstreu in den Stall und in die Toilette gegeben
  4. Sie haben die Wohnung kaninchensicher gemacht (sofern Sie das Tier in der Wohnung halten möchten)
  5. Sie haben ein kleines Spielzeug, das auch selbst gebastelt sein kann, in das Gehege gelegt
  6. Sie haben die Futter- und Wassernäpfe aufgefüllt sowie Heu in die Raufe gegeben (erst kurz vor der Ankunft des Hasen)

Achtung

Wenn Sie bereits Kaninchen halten, sollten Sie das neue Kaninchen zunächst von den anderen Tieren fernhalten und auch den Sichtkontakt vermeiden. Auf diese Weise kann sich das Kaninchen erst einmal an seine neue Umgebung gewöhnen, ehe es auf seine Artgenossen trifft.

Der Tag des Einzuges

Es ist soweit. Sie holen das neue Kaninchen ab. Achten Sie darauf, die gesamte Heimreise für das Kleine so angenehm wie möglich zu gestalten. Dies beginnt mit einer ruhigen Handlung und endet mit einer komfortablen Transportbox. Reden Sie am besten nicht permanent auf das Kaninchen ein. Damit es sich jedoch direkt an Ihre Stimme gewöhnt, sollten Sie hin und wieder ein paar Worte in einer angenehmen Lautstärke sagen.

Zuhause angekommen, öffnen Sie am besten die Box und lassen das Kaninchen allein herauskommen, wenn es soweit ist. Zwingen Sie es zu nichts, denn hierdurch würden Sie das Tier zusätzlichem Stress aussetzen.

Setzen Sie sich ruhig in den selben Raum und beobachten Sie, wie das Kaninchen langsam die ersten Schritte in seinem neuen Heim wagt.

Unser Tipp

Wenn Sie kleine Kinder haben, sollten Sie das Kaninchen zu einem Zeitpunkt abholen, an dem die Kinder nicht zuhause sind. Dies ermöglich dem Tier, sich erst einmal in Ruhe an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Wichtig ist außerdem, dass Sie in den ersten Tagen nichts im Käfig, im Gehege oder in der näheren Umgebung verändern, da dies das Kaninchen irritieren könnte.

Ab dem zweiten Tag können Sie das Kaninchen langsam an sich gewöhnen, indem Sie ein Leckerli in die Hand nehmen und den Kleinen damit langsam anlocken. Bedrängen Sie ihn jedoch nicht.

Unser Tipp

Wenn sich das Kaninchen zum ersten Mal nähert und Sie beschnuppert, sollten Sie es noch nicht anfassen, da es sofort zurückschrecken würde. Warten Sie einige Tage ab, ehe Sie das Kaninchen berühren oder gar streicheln. Kaninchen sind sehr neugierig und werden daher von selbst auf Sie zukommen.

Was tun, wenn Sie noch andere Kaninchen halten?

Wenn Sie weitere Kaninchen halten, sollte der Neuankömmling, wie oben erwähnt, zunächst einmal getrennt von den anderen Kaninchen gehalten werden. Dies hat nicht nur den Grund, um Stress zu verhindern, sondern ist auch wichtig, um die Ansteckung mit diversen Krankheiten auszuschießen.

Wenn das Tier noch nicht durch einen Tierarzt untersucht wurde, sollten Sie dies dringend nachholen. Am besten sammeln Sie in den ersten Tagen etwas Kot ein, den der Tierarzt dann für die Untersuchung auf Krankheiten verwenden kann.

Sobald der Tierarzt sein „Okay“ gegeben hat oder Sie über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen den Gesundheitszustand des Neuankömmlings beobachten können und ihn für fit und munter halten, können Sie ihn langsam mit seinen Artgenossen zusammenbringen.

Erfolgreiche Eingewöhnung der Kaninchen

Am besten lassen Sie die Tiere von selbst aufeinander zugehen. Wenn Sie Männchen und Weibchen halten, sollten diese kastriert sein, um nicht ungewollt Nachwuchs zu zeugen.

Hinweis

Es kommt immer wieder vor, dass Sie ein Tier mit einem „falschen“ Geschlecht bekommen, was damit zusammenhängt, dass dieses bei kleinen Kaninchen schwer zu erkennen ist. Sie sollten daher zwei unabhängige Personen nach dem Geschlecht des Tieres fragen.

In vielen Fällen werden sich die Kaninchen gut verstehen. Sollten Sie jedoch feststellen, dass die Tiere aggressiv sind, trennen Sie sie noch einmal, da die Aggressionen unterschiedliche Gründe wie beispielsweise Krankheiten haben können. Wenn sich die Tiere überhaupt nicht verstehen wollen, suchen Sie am besten mit allen beteiligten Kaninchen nochmals den Tierarzt auf, um Krankheiten auszuschließen und das Verhalten zu erörtern.

Manchmal dauert es aber auch nur ein wenig, bis sich die Tiere an ihre neuen Artgenossen gewöhnen.

Die Ernährungsumstellung

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kaninchen bisher andere Dinge gefressen hat als Sie ihm anbieten, ist recht hoch, vor allem, wenn Sie das Tier im Zoohandel oder von Privat kaufen. Es ist daher wichtig, dass Sie die Ernährung langsam umstellen, damit sich der Magen- und Darmtrakt hieran erst einmal gewöhnen kann.

Vor allem Grünfutter sollten Sie langsam anbieten, da die Mägen der kleinen Kaninchen häufig noch nicht an das frische Grün gewöhnt sind.

Futterumstellung nach der Eingewöhnung

Am besten verwenden Sie einen Teil des Futters, welches das Kaninchen bisher bekommen hat, und mischen es nach und nach mit Ihren eigenen Futtermitteln. Die Umstellung sollte über einen Zeitraum von zwei Wochen erfolgen, wobei Sie Ihre Futtermittel immer weiter erhöhen und die bisherigen Futtermittel verringern oder – wenn es sich um ungesundes Futter handelt – komplett vom Ernährungsplan streichen.