Kleine Normalhaar-Rassen
Die dritte Abteilung der Einteilung von Kaninchenrassen nach ihrer Größe im Zentralverband deutscher Rasse-Kaninchenzüchter bilden die kleinen Kaninchenrassen. Viele von ihnen sind alte Bekannte aus einer der beiden anderen Abteilungen, der großen oder mittelgroßen Kaninchenrassen. Ihnen wurde nur ein wenig mehr „Handlichkeit“ angezüchtet, sprich, sie wurden in Gewicht und Größe reduziert.
Doch nicht alle kleinen Kaninchenrassen haben einen großen Bruder, es gibt auch Rassevertreter unter den Kleinen, die ausschließlich in dieser Abteilung vorkommen.
Wachsende Beliebtheit der kleinen Kaninchenrassen
Einst wurden auch die kleinen Kaninchenrassen ihres Fleisches und Fells wegen gezüchtet. Angesichts des Gewichts von maximal 4 Kilogramm waren sie zwar einfacher und günstiger zu halten, als ihre großen Artgenossen, die es mitunter auf satte 12 Kilogramm brachten. Allerdings lieferten sie dafür auch geringere Fleischmengen, was sie aus dieser Sichtweise wiederum weniger attraktiv machte.
Als sich die Kaninchenzucht dann im 20. Jahrhundert aber mehr und mehr zum Hobby wandelte, nahm die Attraktivität der kleinen Kaninchenrassen, dank ihrer Haltungs- und Fütterungsbedingungen, vermehrt zu. Nicht nur im Hinblick auf die Haltungsbedingungen, auch als Hausgenossen hielten kleine Kaninchenrassen jetzt vermehrt Einzug.
Und auch bei den kleinen Kaninchenrassen wird, wie bei den großen und mittelgroßen Rassen versucht, Fellimitationen zu generieren. Der Kastanienbraune Lothringer zum Beispiel soll in Form und Fell an ein Wildkaninchen erinnern, beim Marburger Feh wird versucht, das Haarkleid des sibirischen Eichhörnchens nachzubauen und auch vor Pflanzen wird nicht Halt gemacht. So soll die Fellfarbe des Rhönkaninchens an den Stamm einer Birke erinnern.
Getarnte Zwerge
Kleine Kaninchenrassen sind besonders für Kinder spannende Haustiere. Die Großen im Kleinformat lassen sich durch ihr geringes Gewicht von im Schnitt 2,5 bis 3 Kilogramm auch von Kindern problemlos auf den Arm nehmen, benötigen kleinere Käfigabmessungen und Ausläufe als ihre großen Artgenossen und sind auch in den Futterkosten vom Taschengeld zu unterhalten. Entsprechend geringer ist dann natürlich auch der verdaute Rest vom Taschengeld, der den Aufwand für die Stallhygiene gering hält.
Bei vielen Kaninchen, die als so genannte Zwergkaninchen den Weg zu ihren neuen Besitzern finden, handelt es sich in Wirklichkeit um Kaninchen aus der Abteilung III, nicht um echte Zwergkaninchen. Ein als Zwergkaninchen getarntes kleines Kaninchen bringt dabei einige Vorteile mit sich. Es ist nicht nur robuster, als ein echter Zwerg, sondern auch etwas größer und verfügt nicht über den Zwergfaktor, mit dem unwiederbringlich der so genannte Letalfaktor verknüpft ist.
Kleine Kaninchenrassen der Abteilung III
Viele kleine Kaninchenrassen haben ihn, andere wiederum nicht! Die Rede ist vom großen Bruder. So ist das Kleinchinchilla, das Kleinsilber oder auch der Kleinwidder lediglich eine Miniaturausgabe seiner großen Rassevertreter. Die Kleinen unterscheiden sich nur hinsichtlich Körpergröße und Gewicht, die übrigen Rassemerkmale, wie auch die Charakterzüge sind gleich.
Bei anderen kleinen Kaninchenrassen standen wiederum andere Tierarten Modell, um das Fell möglichst exakt zu imitieren. Bei der Auswahl der „Imitate“ spielt die Art und Größe des Modells keine Rolle, wie das Rhönkaninchen zeigt, dass an einen Birkenstamm erinnern soll, auch das Fell des Steinmarders wurde beim Marderkaninchen nachgestellt. Bei den Holländern ist es die klare Abgrenzung der Fellfarbe, die das Kaninchen zu etwas Besonderem macht. So trägt es eine schwarze „Mütze“ und schwarze „Hosen“ während der Rest vom Fell weiß ist. Je klarer die farbliche Abgrenzung, umso besser. Farblich geprägt ist übrigens auch der Englische Schecke, dessen schwarze seitliche Zeichnung im Idealfall die Form eines Posthorns erkennen lässt.
Einige kleine Kaninchenrassen werde überdies auch in anderen Haararten gezüchtet, von denen einige im ZDRK anerkannt, zum Beispiel die Fellvarianten des Luxkaninchens.
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