Aber wie gut, das ist stark von der Rasse abhängig. Ansonsten fungieren die stark durchbluteten Ohren des Kaninchens als Klimaanlage, sind also für die Wärmeregulierung von immenser Bedeutung. Im Gegensatz zum Wildkaninchen haben sich bei den unterschiedlichen Rassen viele äußere Merkmale zum Teil gravierend verändert. Nicht nur Fellfarbe und Gewicht, insbesondere auch die Ohren sind gleich mit „domestiziert“ worden.

Das äußere Ohr, die langen Löffel des Kaninchens also, trägt aber eigentlich nur den Schall zum Innenohr weiter, wo das eigentliche Hörorgan sitzt. Je größer die Löffel, desto besser funktioniert diese Weiterleitung und je besser wird gehört.

Beim Wildkaninchen sind die Ohren trichterförmig und relativ groß vorhanden, während bei einigen domestizierten Hauskaninchenrassen nur noch kleine Löffelchen übrig geblieben sind, etwa beim Hermelinkaninchen. Gedreht werden können übrigens beide Ohren unabhängig voneinander, sodass ein Rundumhören um 360 Grad problemlos ohne Kopfdrehen möglich ist.

Der Frequenzbereich des Kaninchens liegt dabei zwischen 60 – 49.000 Hertz, im Vergleich dazu hört der Mensch mit 20 – 20.000 Hertz eher im Niedrigfrequenzbereich.

Bemerkenswert an Kaninchenohren ist zudem, dass sich die Umgebungstemperatur direkt auf das Längenwachstum der Ohren niederschlägt. Klingt unglaublich, ist aber wahr. Je wärmer es die Kaninchen bei der Aufzucht haben, desto länger werden ihre Ohren! Das machen sich die Züchter von bestimmten Rassen, bei denen es auf besonders lange oder kurze Ohren ankommt, natürlich gerne zu Nutzen.